Klimadaten werden neu auf die Norm 1991–2020 bezogen. Das hat Folgen für die Einstufung der Erwärmung.
Meteo Schweiz setzt seit Anfang Januar 2022 die neue Klima-Normwertperiode 1991–2020 und nicht mehr 1981–2010 in ihren Auswertungen ein. Die langjährigen Mittelwerte der Normperiode werden dazu verwendet, das Klima einer Region zu charakterisieren und die aktuelle Wettersituation mit dem erwarteten Klima zu vergleichen.
Abweichungen zur Normperiode beziehen sich seit Januar 2022 deshalb auf die Periode 1991–2020. Durch den Einsatz der neuen Temperatur-Normwerte wird ab sofort wieder vermehrt von Jahren die Rede sein, die bezüglich Temperatur als «normal» oder «kühler als normal» eingestuft werden. Dies einfach deshalb, weil die neue Vergleichsbasis wärmer ist und eher den Temperaturverhältnissen entspricht, die heute erwartet werden.
An der Tatsache, dass sich das globale und lokale Klima in den letzten Jahrzehnten signifikant erwärmt hat, ändere diese neue Einstufung nichts, schreibt Meteo Schweiz. Ein eher durchschnittliches Jahr bezüglich der Periode 1991–2020 kann sehr wohl eines der wärmsten im Vergleich mit der gesamten, rund 160-jährigen Messreihe seit 1864 sein. Ein Beispiel dafür ist laut Meteo Schweiz das soeben zu Ende gegangene und als eher kühl empfundene Jahr 2021, welches in der Schweiz mit einer negativen Abweichung von –0,2 Grad gegenüber der Periode 1991–2020 trotzdem wärmer war als fast alle Jahre vor Ende der 1980er-Jahre.