Der Japanische Staudenknöterich, eine invasive gebietsfremde Pflanze, ist in der Schweiz landesweit schwer aufzuhalten und breitet sich insbesondere an Gewässern rasant aus. Wirksame Bekämpfungs-massnahmen sind extrem aufwendig oder nicht zugelassen.
Die im 19. Jahrhundert als Zierpflanzen aus Ostasien eingeführten asiatischen Staudenknöteriche sind äusserst robust und wachsen schnell und kräftig. Sie breiten sich unterirdisch bis sieben Meter aus und wurzeln bis in eine Tiefe von vier Metern. Sie können rasch grosse Bestände bilden.
Kaum Frassfeinde
Diese Pflanzen seien nicht an die einheimische Tier- und Pflanzenwelt angepasst und hätten deshalb kaum Frassfeinde, welche die Bestände regulierten, schrieb beispielsweise das Schwyzer Amt für Umweltschutz in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Zudem seien die Bach- und Flussufer im Herbst nicht mehr vor Erosion geschützt, da die oberirdischen Pflanzenteile des Japanknöterichs dann absterben. Durch ihre enorme Wuchskraft können Knöteriche selbst Bauwerke schädigen oder zerstören.
Ganze Schweiz betroffen
Der Japanische Staudenknöterich zählt wie die gefährliche Ambrosia - sie kann allergische Reaktionen auslösen -, der Riesenbärenklau oder die Kanadische Goldrute zu den invasiven Neophyten. Dies sind gebietsfremde Pflanzen, die nach dem Jahr 1500 eingebracht wurden und wildlebend etabliert sind.
Neophyten tragen nicht nur in der Schweiz, sondern auch weltweit zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei und verdrängen die einheimische Vegetation.
Der Japanknöterich wächst laut der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen (SKEW) an Uferbereichen von Gewässern, Waldrändern, Hecken, Strassen- und Eisenbahnböschungen und Schuttplätzen bis rund 1000 Meter über Meer. Die Pflanze sei in der ganzen Schweiz verbreitet, sagte Sibylla Rometsch von der SKEW auf Anfrage.
Gift nicht überall erlaubt
In sensiblen Gebieten wie an Gewässern, in Naturschutzgebieten und an Waldrändern sind aber chemische Bekämpfungsmittel verboten. Somit bleibt nur das exzessive Schneiden übrig.
Alle Pflanzenteile müssen anschliessend restlos und fachgerecht entsorgt (-> kein Kompostieren) werden, damit sich der Knöterich nicht weiter ausbreitet.
Die Anpflanzung des Japanknöterichs und anderen Problempflanzen ist in der Schweiz verboten. Der Japanische Staudenknöterich steht auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten - und das, obschon er als gesundheitsfördernd gilt: Seine Sprossen können durchaus gegessen werden.