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Japankäfer: Nationalrat pocht auf Bekämpfung

Der Nationalrat pocht auf verstärkte Forschungsaktivitäten sowie dringliche und wirksame Massnahmen, um den invasiven Japankäfer in der Schweiz zu bekämpfen. Er hat dazu eine Motion von Alex Farinelli (FDP/TI) angenommen, mit 122 zu 63 Stimmen.

sda/blu |

Es sei der Moment, um Forschung voranzutreiben, sagte Farinelli am Donnerstag im Rat. Der Japankäfer sei vor sieben Jahren erstmals in der Schweiz aufgetreten und breite seither sich sehr schnell aus, trotz Gegenmassnahmen. «Es wäre gut, Massnahmen zu haben, um dieses Problem mindestens zu begrenzen.»

Bundesrat räumt Gefährlichkeit ein

Landwirtschaftsminister Guy Parmelin räumte die extreme Gefährlichkeit des Käfers für landwirtschaftliche Kulturen und Wälder ein, war aber gegen die Motion. Der Bund koordiniere die Bekämpfungsmassnahmen und trage bis zu 75 Prozent der Kosten der Kantone. Eine nachhaltige Bekämpfung sei aber schwierig.

Es gebe mittlerweile mehrere Populationen des Käfers in der Schweiz, führte Parmelin aus. Zeit gewonnen werden könne mit den seit 2028 ergriffenen Massnahmen, darunter Forschungsprojekte. Der Bund wolle alles tun, um die Verbreitung des gefrässigen Käfers, der sich von rund 300 Pflanzenarten ernähre, so weit als möglich zu verhindern. Die Motion geht nun an den Ständerat.

Riesiges Schadenspotenzial

Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Während die Engerlinge im Boden feuchter Wiesen leben und sich vorwiegend von Graswurzeln ernähren, frisst der erwachsene Käfer Blätter verschiedener Pflanzen wie Apfel, Ulme, Linde, Ahorn und Pfirsich. Auch Reben, Brombeeren und andere Nutzpflanzen wie Mais, Sojabohnen, Tomaten sowie Zierpflanzen und Rasenflächen stehen auf dem Speiseplan. Oft werden Pflanzen bis auf die Zweige und Blattskelette kahlgefressen.

Der Japankäfer kann aus eigener Kraft mehrere hundert Meter weit fliegen und sich so ausbreiten. Er kann aber auch im Inneren von Autos und Lastwagen, mit Topfpflanzen oder Erde über grössere Distanzen verschleppt werden. Deshalb sind Kontrollen so wichtig. Er ist in der Schweiz wie auch in der Europäischen Union meldepflichtig. 

2017 erstmals nachgewiesen

Der ausgewachsene Japankäfer ist so gross wie ein Fünfrappenstück. Seine Flugzeit geht von Juni bis Anfang September. Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. «Er ist eine grosse Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt», warnt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

2017 wurde der Japankäfer erstmals an der Südgrenze der Schweiz nachgewiesen. Seither breitet er sich aus. 2024 wurden unter anderem im Raum Kloten, in der Region Basel, im Wallis, Graubünden.

Wie erkenne ich den Japankäfer

Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein Blatthornkäfer. Er ist etwa so gross wie ein Fünfräppler. Sein Körper ist grün mit metallischem Schimmer und seine Flügeldecken kupferfarben. Adulte Tiere sind von Juni bis September unterwegs.

Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

Erkennungsmerkmale

  • Ausgewachsene Käfer sind 10-12 mm lang mit metallisch kupferfarbenen Flügeldecken.
  • An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf kleine Haarbüschel zu erkennen. 
  • Am Hinterteil gibt es zwei grössere, gleichfarbige Haarbüschel.
  • Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sehen.

Was tun bei Verdacht

  • Den Käfer einfangen und nicht wieder freilassen. 
  • Prüfen vom Vorhandensein von weissen Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs.
  • Machen Sie, wenn möglich, ein Foto des Insekts, notieren Sie den genauen Standort und den Namen der Pflanze, an der es beobachtet wurde. Frieren Sie den Käfer ein.
  • Kontaktieren Sie bitte so rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst Ihres Kantons.

-> Mehr zum Japankäfer gibt es hier

Kommentare (1)

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  • Xylon | 13.12.2024
    Den Japankäfer kann man nur nachhaltig bekämpfen wen man den Naturschutz seine Macht begrenzt
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