Der überwiegende Teil des in Deutschland genutzten Getreides wandert in den Trog. Nach vorläufigen Angaben des bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelten Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) stieg der Inlandsverbrauch von Getreide 2023/24 gegenüber dem Wirtschaftsjahr davor um 830’000 Tonnen auf 40,94 Mio. Tonnen.
Von dieser Menge wurden 21,07 Mio. Tonnen und damit 51,5% als Futtermittel eingesetzt. Gegenüber 2022/23 waren das aber 1,23 Mio. Tonnen weniger; der Anteil des als Futter genutzten Getreides belief sich seinerzeit noch auf 55,6%. Im Einzelnen flossen 2023/24 rund 6,7 Mio. Tonnen Weizen, etwa 5,6 Mio. Tonnen Gerste und fast 5,2 Mio. Tonnen Mais in die Futtertröge.
Des Weiteren wurden im Berichtsjahr 8,68 Mio. Tonnen und damit 21,2% des insgesamt verbrauchten Getreides in Deutschland für die Nahrungsmittelproduktion verwendet. Im Vorjahr waren es 8,635 Mio. Tonnen oder 21,5% gewesen. Weich- und Hartweizen sind mit einem Verbrauch von zusammen annähernd 7,2 Mio. Tonnen die wichtigsten Nahrungsgetreide. Roggen folgte 2023/24 mit 496’000 Tonnen, vor Mais mit 477’000 Tonnen und Hafer mit 458’000 Tonnen.
Weniger industriell verwertet
In die industrielle Verwertung mit dem Schwerpunkt Braumalz flossen 3,17 Mio. Tonnen Getreide, was praktisch der Menge von 2022/23 entsprach. Aufgrund der insgesamt höheren Getreideverwendung verringerte sich der Anteil der industriellen Verwertung aber leicht auf 7,7%.
Zur Energiegewinnung wurden 2023/24 dem BZL zufolge 5,63 Mio. Tonnen Getreide eingesetzt. Das waren 1,91 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr. Der Anteil an der Gesamtverwertung erhöhte sich von 9,3 auf 13,8%. Saatgut und Verluste brachten es zusammen auf einen Anteil von 5,8%.
Selbstversorgungsgrad gesunken
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Getreide belief sich im vergangenen Wirtschaftsjahr nahezu unverändert zu 2022/23 auf 104 Kilogramm. Umgerechnet in den Mehlwert lag der Verbrauch pro Einwohner im Mittel bei 82 Kilogramm. Im Einzelnen fragte jeder Bundesbürger dabei 68 Kilogramm Weizenmehl, 5 Kilogramm Roggenmehl, 3,6 Kilogramm Hafermehl und 4,5 Kilogramm Maismehl nach.
Trotz niedrigerer Ernte und leicht höherer Inlandsverwendung reichte die eigene Getreideerzeugung, um 2023/24 ausreichend Getreide und Getreideerzeugnisse für den heimischen Markt bereitzustellen. In der Summe über alle Getreidearten deckte die Erntemenge den inländischen Bedarf zu 104%. Das waren aber 4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Der Selbstversorgungsgrad von Weichweizen lag 2023/24 bei 118%, der von Gerste bei 132%. Der Inlandsverbrauch von Hartweizen konnte zu 19% von der heimischen Landwirtschaft gedeckt werden.

