Der Verzehr von Rindfleisch wird in China immer populärer, doch die eigene Erzeugung reicht dafür nicht aus. Zuletzt war deshalb ein starker Anstieg der Rindfleischimporte festzustellen, ungeachtet der hohen Weltmarktpreise.
Laut Chinas Zollstatistik wurde im Juli die Rekordmenge von 274’000 t Rindfleisch im Wert von 1,89 Mrd Franken (1,96 Mrd Euro) eingeführt. Mittlerweile übertrifft das Volumen des internationalen Rindfleischeinkaufs denjenigen von Schweinefleisch.
Dieser lag im Juli einschliesslich Nebenerzeugnissen bei rund 210’000 t, ohne diese bei 120’000 t. In den ersten sieben Monaten von 2022 bezog die Volksrepublik 1,42 Mio t Rindfleisch von ausländischen Anbieten im Wert von rund 9,2 Mrd Franken (9,6 Mrd Euro).
Bei Schweinefleisch ohne geniessbare Schlachtnebenprodukte waren es nur etwa 930’000 t für 1,83 Mrd Franlen (1,90 Mrd Euro).
Brasilien als wichtigster Partner
Wichtige Rindfleischlieferanten für den chinesischen Markt kommen aus Südamerika, mit Brasilien an der Spitze. Aber auch die USA verzeichneten auf diesem Markt zuletzt Absatzerfolge.
Laut der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) legten die Rindfleischexporte in die Volksrepublik im ersten Halbjahr 2022 gegenüber der Vorjahresperiode um fast die Hälfte auf 120’500 t zu, und die Exporterlöse schossen um 72 % auf 1,04 Mrd Franken (1,08 Mrd Euro) nach oben.
Hunger nach Rindfleisch ist riesig
Der Präsident des australischen Analyseunternehmens Global Agritrends, Brett Stuart, geht davon aus, dass China einschliesslich Hongkong im kommenden Jahr der wichtigste Markt für amerikanisches Rindfleisch sein wird.
«Die Bürger Chinas verlangen geradezu nach Rindfleisch, es ist fast so wie bei Handys oder Autos, jeder will Rindfleisch», so der Analyst. Auch für Australien ist die Volksrepublik ein wichtiger Abnehmer und beim Rindfleischexport drittwichtigster Kunde.
Die betreffende Absatzmenge konnte im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch nur um 1 % auf 85’000 t gesteigert werden.
Zum einen sind immer noch mehrere australische Rindfleischexporteure für den chinesischen Markt gesperrt, zum anderen begrenzt der laufende Herdenaufbau das Ausfuhrangebot.