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Jedes zweite Schweizer Bienenvolk im letzten Winter verendet

Der bitterkalte Winter hat den Schweizer Imkern die grössten Verluste beschert, seitdem diese Zahlen systematisch erfasst werden: Fast jedes zweite Volk ist eingegangen, wie die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) am Dienstag mitteilte.

sda |

 

 

Der bitterkalte Winter hat den Schweizer Imkern die grössten Verluste beschert, seitdem diese Zahlen systematisch erfasst werden: Fast jedes zweite Volk ist eingegangen, wie die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) am Dienstag mitteilte.

Laut einer Befragung von Imkern und Imkerinnen sind im letzten  Winter schweizweit rund 100’000 Völker eingegangen, das ist fast  jedes zweite Volk. Die Internetumfrage hatte der Verein  Deutschschweizerischer und Rätoromanischer Bienenfreunde schon zum  fünften Mal durchgeführt; sie erfasste über 1000 Bienenstandorte in  der ganzen Schweiz.

Schaden von rund 25 Millionen Franken

Der Schaden für die Imker belaufe sich auf rund 25 Millionen  Schweizer Franken, schrieb Agroscope in einer Mitteilung. Der  Einfluss auf die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen könne zur  Zeit noch nicht abgeschätzt werden. Von den Verlusten waren  sämtliche Kantone mehr oder weniger stark betroffen.

Hauptursache für die Rekordverluste ist die Varroa-Milbe: Durch  den frühen und milden Frühling 2011 zogen Völker sehr früh Brut  heran, was zur starken Vermehrung der Parasiten führte. Somit wurde  die kritische Schwelle des Milbenbefalls bereits erreicht, bevor  eine wirksame Behandlung hätte erfolgen können, nämlich nach der  Honigernte.

Die Varroa-Milben saugen das Blut der Bienen und übertragen zudem  weitere Krankheitserreger wie Viren. Zudem verkürzt Milbenbefall die  Lebensdauer der Winterbienen von fünf bis sechs auf zwei bis drei  Monate, wodurch diese den Winter nicht überleben.

Koordinierte Behandlung

Viele Mittel gegen die Milben sind unwirksam geworden, weil die  Parasiten Resistenzen gegen sie entwickelt haben. Auch die heute  eingesetzten organischen Säuren wirkten oft ungenügend, da sie  häufig falsch angewendet würden und stark temperaturabhängig seien,  heisst es in der Mitteilung.

Agroscope gab bekannt, aufgrund der «dramatischen Situation»  einen gross angelegten Feldversuch zu planen. Gemeinsam mit einem  Imkerverein im Berner Seeland soll die Behandlung der Völker  grossflächig koordiniert werden. Falls sich so der Befallsdruck und  die Überwinterung verbessern lässt, stünde eine erste Notmassnahme  zur Verfügung.

Pestizide nicht Ursache

Insektizide aus der Gruppe der Neonikotinoide sind in den letzten  Jahren in die Kritik geraten, da einige von ihnen für Bienen stark  giftig sind. Die wenigen Vergiftungsfälle liessen sich jedoch auf  eine Missachtung der Auflagen bei der Anwendung zurückführen, teilt  Agroscope mit. Die aktuellen Studien zeigen keinen Zusammenhang  zwischen den Winterverlusten und Pestiziden.

Eine Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Vertretern des  Bundesamtes für Veterinärwesen, des Bundesamtes für Landwirtschaft,  der Kantone und Branchenvertretern, erarbeitete in den letzten  Jahren ein Konzept, um die Gesundheit der Bienen nachhaltig zu  verbessern. Der Bundesrat wird demnächst über die weiteren Schritte  entscheiden.

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