Am 7. Mai 1850 wurde das Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen in Kraft gesetzt und damit der Schweizer Franken als Silberwährung eingeführt. Der Bund begnügte sich damals vorerst mit der Hoheit über das Münzwesen. Erst 1907 nahm die mit dem Notenmonopol ausgestattete Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Arbeit auf.
Zentrales Ereignis
Die Schaffung des Schweizer Frankens mit dem Münzgesetz von 1850 wird von Ernst Baltensperger, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre, in seinem Buch zum Schweizer Franken, als das zentrale Ereignis der Schweizer Währungsgeschichte im 19. Jahrhundert bezeichnet. Zuvor sei das Währungswesen der Schweiz durch einen Wirrwarr verschiedener Münzen und Währungen geprägt gewesen.
Die Einführung des Schweizer Frankens sei ein wichtiger Aspekt bei der Vereinheitlichung des Schweizerischen Wirtschaftsraums gewesen, heisst es auch bei der Schweizerischen Nationalbank auf Anfrage. Mit der Bundesverfassung von 1848 seien zudem die kantonalen Zölle abgeschafft und an die Grenze der Schweiz verlegt, die Masse und Gewicht vereinheitlicht sowie das Postwesen zentralisiert worden.
Zahlungsverkehr effizienter gemacht
Vor der Einführung des Schweizer Frankens wurde in der Schweiz mit verschiedensten Währungen bezahlt, was den Zahlungsverkehr ineffizient machte. «Die Schweiz schuf 1850 keine eigene Währung, sondern gliederte sich in das Französische Münzsystem ein», so die SNB. 1865 trat sie der Lateinischen Münzunion bei, der neben Frankreich auch Belgien, Italien und später Griechenland angehörten.
Die SNB-Gründung 1905/06 habe einen wichtigen Schritt in der Nationalisierung des Geldes in der Schweiz markiert. Diese sei 1927 mit dem Ende der Lateinischen Münzunion formell abgeschlossen worden, schreibt die SNB.
Der Schweizer Franken ist heute eine stabile und daher beliebte Anlagewährung. Laut der Nationalbank wird der Schweizer Franken für die Schweiz aufgrund seiner Stabilität auch in Zukunft eine zentrale Bedeutung behalten. Die stabile Kaufkraft trage zum sozialen Frieden und zur politischen Stabilität bei und ermögliche es der Wirtschaft, auf einer verlässlichen Basis zu kalkulieren und zu investieren.



Es war Napoleon der mit der Unordnung des Münzwesens in der Schweiz aufräumte; gleich wie er das Metrische System anordnete, Masse und Gewichte vereinheitlichen liess, natürlich nicht, um seine Vorteile aus den Augen zu verlieren.