Der zweite Berner Slow Food Market lockte während drei Tagen trotz schönem Frühlingswetter über 9'400 Besucher in die Ausstellungshalle von Bern Expo. Immer mehr Aussteller kommen direkt aus der Landwirtschaft.
Von den 195 Ausstellern des 2.Slow Food Market Bern sind 70 bäuerliche Produzenten, inklusive selbstkelternde Winzer. Das sei ganz klar eine Zunahme.
«Es kommen immer mehr Direktvermarkter an Slow Food Markets und verkaufen hier ihre Produkte», sagt Raphael Pfarrer, Präsident von Slow Food Bern und Initiant des Slow Food Market.
Neue Absatzkanäle
Aufgrund der Übernahme der Höfe durch die jüngere Generation gäbe es allgemein einen gewissen Innovationsschub, der sich auch bei der Vermarktung zeige.
«Die jungen Betriebsleiter suchen ganz bewusst neue Absatzkanäle, neue Absatzplattformen, und da ist der Slow Food Market sicher eine gute Möglichkeit, sich einem interessierten Publikum zu präsentieren», erklärt Pfarrer. Das Interesse an der zweiten Ausgabe des Berner Slow Food Market war wiederum gross. 9412 Besucher strömten an die Ausstellung.
80 Franken ausgeben
Der Fachbesucheranteil (Gastronomen, Einkäufer) stieg gegenüber dem Vorjahr um 2 auf 15 Prozent an, heisst es in einer Mitteilung. Die Besucher verbrachten rund drei Stunden am Market und gaben im Durchschnitt 80 Franken aus.
Das Motto «Genuss mit Verantwortung» scheint sich bei den Konsumenten zu etablieren. Vor allem auch bei den jungen Leuten.
Viele junge Besucher
Ein Viertel aller Fachbesucher war jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter lag bei 42 Jahren. «Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass sich die jungen Erwachsenen für gute, saubere und fair produzierte Lebensmittel interessieren. Ihr breites Wissen bezüglich Nahrung hat mir besonders imponiert», so Alexandre Fricker, Geschäftsführer von Slow Food Schweiz.
Kochen mit regionalen, saisonalen und handwerklich hergestellten Produkten ist die Antwort der Slow-Food-Bewegung auf die überhandnehmende Globalisierung und Industrialisierung im Lebensmittelbereich. «Besonders erfreut hat mich einerseits die Begeisterung des Publikums für Slow Food, und andererseits die sehr hohe Qualität der Produzenten, respektive ihrer Lebensmittel», fasst Pfarrer zusammen.
Kleine werden gefördert
Um auch die kleinsten Produzenten mit ihren Produkten zu fördern, wurde an dem diesjährigen Slow Food Market sogenannte «Local Food Heroes» ins Leben gerufen.
«Kleinproduzenten haben oft nicht die die dafür notwendige Zeit und können auch nicht viel Geld aufbringen, um ihre mit Liebe und viel Aufwand hergestellten Lebensmittel an den Mann oder die Frau zu bringen», sagt Pfarrer.
Gemeinsam einen Stand
Durch die Unterstützung des Slow Food Conviviums Bern bekommen diese Kleinproduzenten die Möglichkeit, ihre Produkte an einem gleichnamigen Gemeinschaftsstand einem breiten Publikum vorstellen zu können.