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Junge SVP verärgert Fahrenden-Organisation

Der Abstimmungskampf spitzt sich zu. Die Junge SVP macht weiter Stimmung gegen den Transitplatz Wileroltigen. Fahrenden-Organisationen würden vom Bund bereits 700'000 Franken erhalten, diese aber nicht für private Transitplätze einsetzen. Die Stiftung Zukunft Schweizer Fahrende wehrt sich.

khe |

 

 

Der Abstimmungskampf spitzt sich zu. Die Junge SVP macht weiter Stimmung gegen den Transitplatz Wileroltigen. Fahrenden-Organisationen würden vom Bund bereits 700'000 Franken erhalten, diese aber nicht für private Transitplätze einsetzen. Die Stiftung Zukunft Schweizer Fahrende wehrt sich.

Der Kanton Bern will in der Gemeinde Wileroltigen einen

Transitplatz für ausländische Roma einrichten. Die Junge SVP bekämpft das

Vorhaben per Referendum.

Die Argumente

Der Transitplatz sei gegen den Willen der Standortgemeinde.

Und er sei zu klein, um illegale Landnahmen zu verhindern. So die Argumente der

Referendumsführer. Da der Platz eine Magnetwirkung entfalte, werde die

Situation für den Kanton Bern sogar noch schlimmer als heute.

Unerwartet erhält die Junge SVP Unterstützung vom Verband Sinti und Roma Schweiz. Die Behörden würden sich für einen Transitplatz für ausländische Fahrende einsetzen, sich aber für Schweizer Fahrende kaum engagieren. Das gehe nicht, so der Verband.

Die Befürworter hingegen, erhoffen sich vom neuen

Transitplatz, dass das Risiko von unerwünschten Landnahmen sinkt. Der neue

Platz sei mit einem zwei Meter hohen Zaun mit Sichtschutz räumlich von der

Umgebung abgegrenzt. Ebenso werde ein Platzwart von den Fahrenden Gebühren und Depot

einziehen sowie auf die Einhaltung der Platzordnung achten.

Junge SVP macht Stimmung

Am 9. Februar soll das Berner Stimmvolk über den geplanten

Transitplatz entscheiden. Die jüngsten Tamedia-Umfragen deuten auf ein Nein. Nun macht die Junge SVP weiter Stimmung. Fahrenden-Organisationen, konkret die Stiftung

«Zukunft für Schweizer Fahrende» und die «Radgenossenschaft der Landstrasse»

würden vom Bund bereits 700'000 Franken für vielfältige Dienstleistungen

erhalten, schreibt die Jungpartei in einer Mitteilung.

Es sei unverständlich, dass die Stiftung die Subventionsgelder nicht

für die Schaffung und den Betrieb von privaten Transitplätzen einsetzte. Stattdessen wolle die Organisation die öffentliche Hand zur

Kasse bitten. Fordere als Kampagnenleiterin des Pro-Komitees 3,3 Millionen

Franken für den Transitplatz Wileroltigen. Das sei nicht fair. 

Stiftung wehrt sich

Der Geschäftsführer der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende Simon Röthlisberger wehrt sich, er spricht von Fake News, die die Junge SVP verbreite. Die jährlichen Bundesgelder der Stiftung würden lediglich 260'000 Franken betragen. In diesem

Betrag seien auch zweckgebundene Mittel für die Förderung kultureller

Projekte eingerechnet. Für

die Lösung der Platzfrage stehe vor allem der Staat in der Pflicht. Dies

aufgrund rechtlicher Vorgaben des Minderheitenschutzes. Erfahrungen würden zudem zeigen, dass private Lösungen für Transitplätze nicht funktionieren.

Die

jährlichen Bundesgelder, welche die Stiftung erhält,  fliessen gemäss Röthlisberger in Studien, in Beratungstätigkeiten zugunsten

aller 26 Kantone der Schweiz oder in Informationsarbeiten über die fahrende

Lebensweise. Die Bundesgelder deckten die Betriebskosten. Das Engagement für den

Abstimmungskampf stamme übrigens aus Eigenmitteln und nicht aus den jährlichen

Bundesgeldern, bemerkt er weiter.

Auf die Frage, warum sich die Stiftung Zukunft Fahrende Schweiz für den Transitplatz Wileroltigen stark macht, während sich der Verband Sinti und Roma Schweiz dagegen ausspricht, antwortet Röthlisberger: «Aus fachlicher Sicht ist der

Transitplatz die richtige Lösung.»  Wenn es ums Eingemachte gehe, stehe die Stiftung deshalb gut hörbar hin. Zudem seien nicht alle Sinti gegen den

Platz. Der Präsident des Verbandes Sinti Schweiz, Fino Winter, spreche sich etwa

für einen Transitplatz aus. Jenische, Sinti und

Roma seien genauso wenig immer dieselbe Meinung, wie alle anderen

Bevölkerungsgruppen auch nicht. 

Platz spaltet Bevölkerungsgruppen

Der geplante Transitplatz Wileroltigen sorgt für hitzige Debatten und Meinungsverschiedenheiten in den eigenen Reihen. Bei den Landwirten kämpft Berner Bauernverbands-Präsident für einen Platz, während sich viele Bauern dagegen aussprechen. Bei den Fahrenden wiederum, würden sich Vertreter verschiedener Verbände von Schweizer Jenischen und Sinti am Mittwoch für den Platz aussprechen, während der Verband Sinti und Roma Schweiz dagegen ist. 

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