Biolandwirt Daniel Hasler rief der versammelten Ernährungswirtschaft in Erinnerung: Ohne Bauern läuft gar nichts.
Mit Daniel Hasler aus Walterswil BE bestimmte die Konferenzorganisation rund um Präsident Markus Zemp einen Junglandwirt zum Schlussredner. Vor dem hochkarätigen Publikum hatte Hasler einen fulminanten Auftritt, für die er von allen Rednern an diesem Tag den grössten Applaus einheimste. Er begann mit dem Spruch: «Mais, Weizen, Bauland – so stelle ich mir nach aktueller Situation die Fruchtfolge im Jahr 2025 vor.»
Bereit, neue Wege zu gehen
Dann blendete er ein Bild einer Baustelle eines «Harddiscounters» ein, der auf der grünen Wiese eine Filiale baut. In der Schweiz werde 1 Meter pro Sekunde verbaut. «So schnell kann ich gar nicht pflügen», sagte Hasler. Sein elterlicher Betrieb wäre jeden zweiten Tag verbetoniert. Und dann folgte die Pointe: «Ohne Lebensmittelproduktion hätten wir alle hier im Saal keine Arbeit mehr.»
Er aber sei noch weit von der AHV entfernt, für ihn sei das keine Option. Die Junglandwirte seien motiviert und optimistisch und bereit, jedes Problem anzugehen, neue Wege zu gehen, wie etwa für ein Cannabis-Erdbeerjoghurt zu produzieren, wenn es denn legal werde. «Aber wir müssen die jungen Bauern in der Landwirtschaft halten. Das ist extrem wichtig», sagte er und verwies auf Lohn, Arbeitsumfang und Bürokratie.
Enden verbinden
Der Bauer stehe am Anfang der Wertschöpfungskette, die er mit einem roten Faden veranschaulichte, der Konsument an deren Ende. «Wir müssen nun die beiden Enden verbinden, um dann am gleichen Strick zu ziehen.» Ziele seien an diesem Forum viele genannt worden. Es brauche aber auch einen Weg, «um mit den Konsumenten zusammen die neue Ernährungsbranche zu lancieren, damit wir im Jahr 2025 auch noch etwas zu essen haben».
Den Schlusspunkt setzte der ausgebildete Biolandwirt mit seinem persönlichen Motto: «When shit happens, turn it into fertilizer.» Auf Deutsch: «Wenn Mist passiert, verwandle ihn in Dünger.»