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Junglandwirte: Problematische Wölfe ganzjährig jagen

blu |

 

In der Schweiz gibt es immer mehr Wölfe. Das macht Landwirtinnen und Landwirten grosse Sorgen. Die Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbands fordert für die Alpsaison 2023 in ihrem neuen Positionspapier ein rasches Handeln auf verschiedenen Ebenen.

 

Der Wolf galt in der Schweiz im 20. Jahrhundert als ausgerottet. Seit 1995 wandern immer wieder einzelne Wölfe von Italien und Frankreich her in die Schweiz ein. Die Population wurde im Laufe der Zeit immer grösser.

 

240 Wölfe

 

2012 entstand das erste Rudel im Calandagebiet im Kanton Graubünden. «Bis Januar 2023 ist die Anzahl Rudel auf 18 Schweizer und 5 grenzüberschreitende angewachsen», schreibt Kora auf seiner Website. Anfang Januar 2023 wurde der Bestand auf 240 Wölfe geschätzt. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lebten rund 110 Wölfe in der Schweiz.

 

Im vergangenen Sommer gab es zahlreiche Risse von Nutztieren, nebst Schafen und Ziegen hat der Wolf auch Kühe attackiert. Im vergangenen Winter hat das eidgenössische Parlament beschlossen, die Jagd auf den Wolf zu vereinfachen. Die Kantone sollen Wölfe von 1. September bis 31. Januar regulieren dürfen, mit Zustimmung des Bundes. Abschüsse sollen Schäden und Gefährdungen verhindern, dürfen aber die Population nicht gefährden. Voraussetzung für Abschüsse ist auch, dass Herdenschutz mit zumutbaren Massnahmen nicht möglich gewesen ist. Das revidierte Jagdgesetz dürfte Anfang 2024 in Kraft treten.

 

Jula: Wolf wachsende Bedrohung

 

Nun steht aber zuerst noch der Sommer 2023 an. Vielen Landwirtinnen und Landwirte sind besorgt, so auch die Junglandwirtekommission (Jula). «Nachdem im letzten Jahr bereits öfters vorzeitige Abalpungen vorgenommen werden mussten, hat sich der Wolf in der Zwischenzeit auch ausserhalb des Sömmerungsgebietes zu einer wachsenden Bedrohung entwickelt», heisst es in der Mitteilung. Die psychische Belastung bei den Tierhaltern sei enorm. «Um die Aufgabe von Alpbetrieben und der damit einhergehende Kulturlandverlust zu verhindern, braucht es eine rasche und effektive Umsetzung der neuen Jagdverordnung», fordert die Jula.

 

Die Kommission unterstützt den präventiven Abschuss problematischer Tiere und die Möglichkeit zur ganzjährigen Regulierung des Wolfbestandes. Sollte es dennoch zu Rissen kommen, fordern die Junglandwirte einen sofortigen Abschuss der schadenstiftenden Tiere und eine zeitnahe Entschädigung, welche auch mögliche Folgekosten berücksichtigt.

 

Positionspapier

 

In einem Positionspapier fordern die Junglandwirte rasches Handeln bei Wolfspräsenz. Die wichtigsten Punkte:

 

Ganzjährige Jagd problematischer Wölfe
«Wenn Wölfe sowie Wolfshybriden die Nutztiere angreifen oder gar dem Menschen gefährlich werden, müssen sie als bedrohlich eingestuft werden können, sodass ein sofortiger Abschuss dieser problematischen Tiere möglich ist», heisst es im Papier. Bei einer Überpopulation muss eine Regulierung möglich sein. Für die Überwachung des Bestandes sei eine überkantonale Zusammenarbeit erforderlich. Die Kantone sollen regelmässig Bericht über die Wolfssituation erstatten, so die Jula.

 

Herdenschutz aufwändig und langfristig nicht zielführend
«Durch eine verminderte Nutzung der Alpen beschleunigt sich der Kulturlandverlust durch Waldeinwuchs. Falls Betriebe wegen der fehlenden Alpung aufgegeben werden, findet der Kulturlandverlust auch in tieferen Bewirtschaftungslagen statt», warnt die Jua. In Bergregionen werde die Haltung von kleinen Nutztieren in Frage gestellt, auch Kühe würden mittlerweile attackiert. «Das Einpferchen der Tiere auf den Alpen ist eine grosse Belastung einerseits fürs Alppersonal, und andererseits auch für die Natur», schreiben die Junglandwirte. Herdenschutzhunde würden in Tourismusregionen teils zu Problemen führen. Dem Herdenschutz seien klare Grenzen gesetzt, langfristige Erfolge allein mit Herdenschutzmassnahmen seien unrealistisch. «Aus diesem Grund müssen Wölfe auch präventiv erlegt werden können», fordert die Jula.

 

Entschädigung bei Verlusten  muss verbessert werden
Tierhaltende müssten bei Schäden aufgrund von Grossraubtieren zeitnah entschädigt werden. «Eine Entschädigung soll neben getöteten Tieren auch verletzte Tiere, fehlende Tiere (Flucht, Absturz) sowie Folgeschäden (Abort) durch Wolfsangriffe miteinbeziehen», heisst es im Positionspapier. Die Kosten für Bergungsarbeiten, Tierarzt, Pflege sowie weiterer Aufwände wie Wolfswehr sollen vollumfänglich vom Bund und Kanton getragen werden. «Auf Bundesebene müssen die vom Wolf verursachten Kosten zusammengeführt werden, um eine transparente Beurteilung zu ermöglichen», heisst es weiter.  

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