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Junglandwirte: Zugang zu Land grösste Hürde

Auf der Konferenz zur EU-Agrarvision wurde auch über die Lage der Junglandwirte in der EU beraten. Als Haupthemmnis für Jungbauern werden der Zugang zu Land und Fremdkapital gesehen. Österreich ist laut Agrarminister Totschnig ein Musterbeispiel in Sachen Junglandwirte. Dies liege auch an dem hohen Ausbildungsniveau.

aiz |

Schwierigkeiten beim Zugang zu Agrarland scheinen nach wie vor einer der Hauptgründe für den EU-weit niedrigen Anteil an Junglandwirten zu sein. Darin waren sich zumindest die Teilnehmer der entsprechenden Diskussionsrunde einig, die Anfang Mai im Rahmen der Konferenz zur EU-Agrarvision in Brüssel stattfand. Auch die Finanzierung mit Fremdkapital ist nach wie vor schwierig.

Mangelhafter Zugang zu Fremdkapital

Laut dem Präsidenten des Europäischen Rates der Junglandwirte (CEJA), Peter Meedendorp, ist vor allem Transparenz über die EU-weite Verteilung des Landbesitzes und über Verkäufe zwingend erforderlich. In diesem Zusammenhang pocht der Niederländer auf eine weitere Stärkung der EU-Landbeobachtungsstelle. Darüber hinaus wies der CEJA-Präsident erneut auf den mangelnden Zugang vieler Junglandwirte und Neueinsteiger zu Fremdkapital hin.

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Europäischen Dachverbandes der Landjugend – Rural Youth Europe –, Martin Siemen, sind vor allem die Direktzahlungen ein Hemmschuh. Gerade ältere Landwirte würden diese aufgrund mangelnder Alternativen als Pensionsersatz in Anspruch nehmen und ihre Ländereien nicht an jüngere Generationen weitergeben.

Österreich geht voran

Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hob die Sonderrolle seines Landes hervor. Anders als im Rest der EU liege Österreichs Anteil an Landwirten unter 40 Jahren bei rund 23% und damit auf einem Spitzenplatz. Als Gründe hierfür nannte der ÖVP-Minister die umfangreichen Pensions- und anderen sozialen Absicherungssysteme in der Landwirtschaft, sowie ein hohes Mass an Aus- und Weiterbildung der Bauern.

Einen weiteren Grund sieht Totschnig in dem hohen gesellschaftlichen Ansehen der Landwirte in dem Alpenstaat. Auch der Anteil der Biobauern sei mit über einem Viertel der Agrarflächen der EU-weit höchste. Sein italienischer Kollege Francesco Lollobrigida sprach sich für eine Subventionierung des Landerwerbs aus. Von einem solchen Instrument könnten auch Jungbauern profitieren, zeigte sich der Ressortchef aus Rom überzeugt.

«Biolandbau interessanter und attraktiver»

Die Präsidentin der schwedischen Biolandwirte, Erika Olsson, wies darauf hin, dass in ihrem Sektor der Altersdurchschnitt im EU-Vergleich deutlich niedriger sei als bei den konventionellen Kollegen. Dies liege auch daran, dass sehr viel weniger Kapitaleinsatz wie Kunstdünger und Pflanzenschutz notwendig sei. Auch der Landbedarf je monetärem Ertrag sei niedriger. Gleichzeitig sei der Biolandbau in der Regel sehr viel wissensintensiver und mehr auf Innovationen angewiesen. Das macht die Bewirtschaftungsmethode laut Olsson sehr viel interessanter und attraktiver.

Für Jean-Christophe Roubin, Direktor für Landwirtschaft bei der französischen Bank Crédit Agricole S.A., ist zwar klar, dass zwingend mehr Junglandwirte gebraucht würden. Gleichzeitig seien Banken immer gehalten, bei der Finanzierung von Projekten die Risiken möglichst niedrig zu halten. Eine Lösung zum Wohle beider Seiten wären aus Sicht von Roubin staatliche Garantien und andere Absicherungsprogramme.

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