Das Europaparlament machte Druck gegen die Haltung von Geflügel in Käfigen. Die EU-Abgeordneten sprachen sich für ein Verbot nach einer angemessenen Übergangsfrist und nach einer soliden wissenschaftlichen Folgenabschätzung aus.
In einer Entschliessung mit 558 Stimmen dafür, 37 Stimmen dagegen und 85 Enthaltungen forderten die EU-Abgeordneten, die Käfighaltung bis 2027 zu verbieten.
Auf europäischer Ebene setzt sich die Bürgerinitiative «End the Cage Age» erfolgreich gegen die Käfighaltung ein. EU-Verbraucherkommissarin Stella Kyriakides will demnächst einen Vorschlag dazu vorlegen. «Was in Österreich selbstverständlich ist, muss auch europaweit gängige Praxis werden: Schluss mit der Käfighaltung bei Geflügel und Vorrang für das Tierwohl», sagten die Europaabgeordneten des Österreichischen Bauernbundes, Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber, anlässlich der Plenarabstimmung.
Es gebe in einigen EU-Mitgliedstaaten bereits erprobte Alternativen für die Geflügelzüchter, erklärten dazu die Europaparlamentarier. Überdies sollte es für Landwirte finanzielle Anreize für die Umstellung geben. Schliesslich möchte das Europäische Parlament die Einfuhr von Geflügelfleisch und Eiern aus Käfighaltung verbieten, um nach einem Verbot in der EU die Abwanderung der Produktion zu verhindern.
Der Europäische Dachverband der Bauern- und Genossenschaftsorganisationen (COPA-COGECA) begrüsste die ausgewogene Entschliessung des EU-Parlaments. Auf die bereits vorhandenen Bemühungen des Geflügelsektors wurde eingegangen. Zudem hätten die Abgeordneten den Aussenhandel im Auge, lobte COPA-COGECA nach der Abstimmung.