Kälber sind in den ersten Lebensmonaten auf die Ernährung mit Milch angewiesen. Diese wird im Labmagen verdaut. Die Vormägen (Pansen, Haube und Blättermagen), die beim Wiederkäuer für die Verwertung von Raufutter zuständig sind, sind noch nicht funktionsfähig.
Zur Entwicklung der Vormägen benötigen Kälber unter anderem geeignetes Raufutter. Hierfür erhalten Kälber in der Regel gutes Heu (hoher Nährwert, korrekt gelagert, enthält keine Verschmutzung), das sich hinsichtlich der darin enthaltenen Rohfaser in Quantität und Qualität gut eignet. Alternativ können auch Futtermittel aus Ganzpflanzenmais, beispielsweise Maiswürfel, eingesetzt werden. «Maissilage wird erfahrungsgemäss nicht von allen Kälbern gerne gefressen und empfiehlt sich daher weniger», heisst es im Merkblatt.
Vormagenentwicklung sicherstellen
Die Tierschutzverordnung (Artikel 37, Absatz 4) hat das Ziel, bei allen Kälbern – auch in der Kälbermast - eine angemessene Vormagenentwicklung sicher zu stellen. Solange ein Kalb mit Milch ernährt wird, muss ihm daher geeignetes Futter zur Rohfaserversorgung ad libitum zur Verfügung stehen. Um das zu gewährleisten, werden Heu und Mais als geeignete Futtermittel genannt.
Auch Stroh könne gefüttert werden, jedoch nur in Kombination mit einem anderen geeigneten Raufutter, heisst es weiter. Artikel 34 eröffnet aber auch die Möglichkeit, andere Futtermittel alleine einzusetzen, damit die Rohfaserversorgung gewährleistet ist.
Tierschutzverordnung
Artikel 37
Absatz 1 Kälber, die in Ställen oder Hütten gehalten werden, müssen jederzeit Zugang zu Wasser haben.
Absatz 2 Übrige Rinder müssen mindestens zweimal täglich Zugang zu Wasser haben. Kann dies im Sömmerungsgebiet nicht gewährleistet werden, so ist durch geeignete Massnahmen sicherzustellen, dass der Wasserbedarf der Tiere gedeckt wird.
Absatz 3 Kälber müssen so gefüttert werden, dass sie mit genügend Eisen versorgt sind.
Absatz 4 Kälbern, die mehr als zwei Wochen alt sind, muss Heu, Mais oder anderes geeignetes Futter, das die Rohfaserversorgung gewährleistet, zur freien Aufnahme zur Verfügung stehen. Stroh allein gilt nicht als geeignetes Futter.
Absatz 5 Kälbern dürfen keine Maulkörbe angelegt werden.
Inhaltsstoffe von Futtermitteln
Um die Entwicklung der Vormägen zu ermöglichen, orientieren sich die Grenzwerte für die Zusammensetzung von Futtermitteln zur alleinigen Rohfaserversorgung von Kälbern an derjenigen von Heu und Ganzpflanzenmaiswürfeln. Folgende Kriterien sind einzuhalten:
- Gehalt an NDF: mindestens 350 und maximal 650 g/kg Trockensubstanz.
- Differenz des Gehaltes von NDF - ADF (= Gehalt an Hemizellulose): mindestens 150 und maximal 250 g/kg Trockensubstanz.
- Mindestlänge der Fasern: mindestens ein Drittel der Partikel muss eine Länge von grösser als 0.2 cm aufweisen.
- Mindestverzehr: durchschnittlich mindestens 30 kg in 100 Tagen einer Aufzucht-/Mastperiode (Der Mindestverzehr muss nicht tierindividuell, sondern pro Aufzucht- bzw. Mastgruppe erreicht werden.)
Zulässig sind auch Futtermittel zur alleinigen Rohfaserversorgung, die diese Grenzwerte nicht einhalten, sofern der Vertreiber/die Vertreiberin einen Nachweis hinsichtlich der erforderlichen Vormagenentwicklung erbringen kann.
Begriffe
Rohfaser: alle Zellwandbestandteile eines Futtermittels mit den Fraktionen Pektine, Hemizellulose, Zellulose und Lignin.
NDF: Zellwandbestandteile eines Futtermittels, welche langsam verdaulich oder unverdaulich sind: die Fraktionen Hemizellulose, Zellulose und Lignin.
ADF: die Fraktionen Zellulose und Lignin
Verabreichung von Raufutter
Futter, das die Rohfaserversorgung gewährleistet, muss zur freien Aufnahme zur Verfügung stehen. Steht Stroh dauernd zur Verfügung, muss anderes geeignetes Futter zur Rohfaserversorgung zwar täglich verabreicht, aber nicht dauernd vorhanden sein.
Damit das Futter aufgenommen wird, muss es sauber, d.h. ohne Verunreinigungen mit Staub, Kot oder Harn angeboten werden. Daraus ergibt sich, dass das Raufutter inkl. Stroh nicht am Boden, sondern in einer geeigneten Einrichtung, zum Beispiel einer Raufe, verfüttert werden muss.
Landwirt von heute... --> genau von solchen Bauern bekommt man Muni Kälber und hat nur Strapatzen die erste 3 Wochen, wenn sie es überhsupt bis dahin überleben und nicht an einem Labmagendurchbruch vorher sterben. Sie werden von Sauertränke auf Milch oder Pulvermilch umgestellt und haben auch eine andere Fütterung zu verdauen.. zusätzlich noch den Transportstress, Heimweh/Trennungsschmerz und das alles zusammen führt zu Problemen.
Ein Kalb muss nicht schon in den ersten Lebenstagen gemästet werden, es muss sich zu erst von der Geburt erholen, lernen richtug Milch zu trinken vom Sauger und Heu zu fressen, alles andere folgt im Alter.
Schlimm, sich als Landwirt von heute zu bezeichnen aber aus völliger Profitgier zu handeln, egal was nachher passiert...
So nimmt unser Munimast-Kälberelend, nie ein Ende, da können wir uns noch so alle Beine ausreissen, die Probleme bleiben, wenn wir solch "intensive Kälber aus solch intensiven Kühen" kriegen..
Back to the roots .... Kühe nicht auspressen bis zum letzten Tropfen Flüssigkeit im Körper, Kälber Erstversorgung garantieren, Biest, trocken liegen und Saugreglex. Heu ab Tag 1 und kein Sparen an der Milch, such ein Muni ist etwas wert! Ohni Muni keine Kühe!🙏