Kälbergrippe ist weit verbreitet. Nun zeigen Auswertungen aus Kalifornien an über 10000 Kälbern aus der Milchviehhaltung, dass 20 bis 25 Prozent von ihnen mindestens einmal im Leben Grippe bekommen.
Weitere 15 Prozent werden in den ersten zwei Lebensmonaten gleich zweimal krank. Ein grippekrankes Kalb hat ein zweifach erhöhtes Risiko, den Bestand frühzeitig zu verlassen und ein dreifach erhöhtes Risiko, die Grippe nicht zu überleben.
Für diese Auswertungen hat der Forscher Sébastien Buczinski 2021 zehn Studien ausgewertet. Er konnte zudem zeigen, dass Erstlingskühe, die als Kalb einmal Grippe hatten, in der ersten Laktation 100 bis 500kg weniger Milch geben. Nebst dem Neugeborenendurchfall ist die Kälbergrippe, die oft zu einer Lungenentzündung führt, die häufigste Ursache für Erkrankungen von Kälbern.
Sie tritt gehäuft in den nächsten Wochen, in den Übergangszeiten des Winters auf, wenn die Luftfeuchtigkeit und die Kälte mit anderen Faktoren des Stallklimas wie Schadgasen zu einer Schwächung der Immunabwehr beitragen.