Schützt das Einschütten von Kalziumlaktat die Kuh vor Milchfieber? Einige glauben ja. In einer Studie der Universität Zürich schnitt Kalziumlaktat hingegen schlecht ab.
Die Gebärparese, auch Milchfieber oder Hypokalzämie genannt, entsteht, wenn der Kalziumgehalt des Blutserums absinkt. Um dem vorzubeugen, werden um den Zeitpunkt der Geburt leicht resorbierbare Kalziumsalze verabreicht.
Neu auch Kalziumlaktat
Seit wenigen Jahren wird dazu auch Kalziumlaktat eingesetzt. Ueli Braun, Marlis Blatter und Michael Hässig von der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich haben nun in einer Studie untersucht, wie sich das Einschütten von Kalziumlaktat auf die Kalzium-, die anorganischen Phosphat- und die Magnesiumkonzentrationen auswirkt.
Je fünf Kühe
Je fünf frischgekalbte Kühe wurden mit und ohne kalziumlaktathaltige Tränke behandelt. Allen Kühen wurden innerhalb einer Stunde nach dem Kalben 20 Liter Wasser zur Tränke angeboten. Dieses enthielt bei den fünf Kühen der Kontrollgruppe keine weiteren Bestandteile und war bei den fünf Kühen der Versuchsgruppe zusätzlich mit 80g Kalzium aus Kalziumlaktat versetzt. Bei Nicht- oder nur teilweiser Aufnahme innerhalb von zehn Minuten wurde die Flüssigkeit per Schlundsonde verabreicht. Danach wurden bis 24 Stunden nach Therapiebeginn Blutproben entnommen und untersucht.
Kein Unterschied
Das Ergebnis enttäuschte: Die Konzentrationen von Gesamtkalzium, ionisiertem Kalzium und Magnesium der beiden Gruppen unterschieden sich zu keinem Zeitpunkt signifikant. Die kalziumlaktathaltige Tränke führte zu keiner signifikanten Veränderung der Kalziumkonzentrationen im Blut. Aus der Sicht der Wissenschaftler kann die Verabreichung von Kalziumlaktat zur Minderung des Milchfieber-Risikos nicht empfohlen werden.