Kanada hat seine Antisubventionszölle auf Zucker aus einigen EU-Staaten gesenkt.
Wie der Verband der Europäischen Zuckerindustrie (CEFS) vergangene Woche mitteilte, betrifft die von der Kanadischen Grenzschutzbehörde (CBSA) vorgenommene Massnahme raffinierten Zucker aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.
Dies wurde von Kommissionskreisen auf Nachfrage bestätigt. Laut einer Bekanntmachung der Regierung in Ottawa wird der Antisubventionszoll um mehr als 80%von 24,39 Euro/dt auf 3,97 Euro/dt gesenkt. Zugleich wird der Antisubventionszoll für die Cosun Beet Company vollständig aufgehoben.
36 Subventionsprogramme überprüft
Der Hauptsitz des Unternehmens liegt im niederländischen Breda. Es gibt aber auch in Deutschland Standorte, wie beispielsweise in Anklam. Kanada hat nach eigenen Angaben 36 vorgebliche Subventionsprogramme in der Europäischen Union untersucht, die von der freiwilligen gekoppelten Stützung für Zuckerrüben bis hin zu nationalen Beihilfen für den französischen Übersee-Zuckersektor reichen.
Bei zwölf dieser Programme habe die CBSA festgestellt, dass diese anfechtbar seien. CEFS-Generaldirektorin
Marie-Christine Ribera sieht sich durch die Prüfergebnisse der CBSA bestätigt. Bereits seit Jahren vertrete die europäische Zuckerindustrie die Auffassung, dass der EU-Zucker im Gegensatz zu anderen grossen Erzeugern und Exporteuren wie Indien und Thailand im Wesentlichen nicht subventioniert werde.
Faire Vermarktungswege
Die kanadische Neubewertung revidiere jetzt die überhöhten Zollsätze, die auf veralteten Informationen beruht hätten. Auch CEFS-Präsident Paul Mesters zeigte sich erwartungsgemäss mit den Schritten der Kanadier zufrieden: «Wir begrüssen das Ergebnis der erneuten Untersuchung durch die CBSA.» Zudem unterstrich Mesters die internationale Wettbewerbsfähigkeit des in der EU produzierten Zuckers. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang, weltweit faire Vermarktungswege sicherzustellen.


