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Kanadischer Wein und Ende des Roadtrips

Nora Rutishauser und Benno Jungo bereisten während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Die Lebensmitteltechnologin und der Agronom reisten anschliessend weiter nach Kanada und in die USA. Sie erzählen auf schweizerbauer.ch von ihren Erlebnissen.

Nora Rutishauser, Benno Jungo |

 

Nora Rutishauser und Benno Jungo bereisten während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Die Lebensmitteltechnologin und der Agronom reisten anschliessend weiter nach Kanada und in die USA. Sie erzählen auf schweizerbauer.ch von ihren Erlebnissen.

Unser Road Trip durch Kanada führte uns zu den Nationalparks in die Rocky Mountains, zu den Weingütern in Kelowna in British Columbia, ins nördlichere Clearwater, und schliesslich über Squamish nach Vancouver,  zu unserer Endstation in Kanada.

Unser Weg durch die Rockies führte von Jasper nach Banff. Auf der atemberaubenden Fahrt durch die Nationalpärke kamen wir beim Lake Louise vorbei, dessen berühmtes türkisblaues Wasser jedoch noch gefroren war. Beim Lake Minewanka nahe Banff, wo wir eine zehnstündige Wanderung durch Bärengebiet machten, hatten wir trotz Dauerstress einen wunderschönen Blick auf den Minewanka See.

See ermöglicht Weinproduktion

Erholt von unseren Präventionshandlungen gegen Bären (haben Sie schon einmal während einer Tageswanderung dauernd gesprochen, gesungen oder geklatscht?) und von unserer langen Wanderung, machten wir uns auf nach Kelowna, um Francis, die Schwester von Brian, dem Farmer in Rente aus Tofield, zu treffen. Auch Weindegustationen erwarteten uns in Kelowna, einem der wenigen Weingebiete in Kanada.

Kelowna liegt am Okanagan Lake im Okanagan Valley. Die Region wird in ein nördliches und südliches Gebiet unterteilt. Das Weingebiet erkundeten wir während zwei Tagen. Aufgrund der Grösse des Sees und die dadurch unterschiedlichen klimatischen Bedingungen (im Süden bekommen die Reben etwas wärmeres Klima ab), bietet es sich an, im Norden Weissweine und im Süden Rotweine zu produzieren. Zusätzlich bewirkt der See milde Winter, was eine Weinproduktion erst zulässt in diesem Gebiet.

Weine wie am Murtensee

Am ersten Tag unserer Weintour besuchten wir sechs Weingüter, die alle in Lake Country liegen, dem nördlicheren Teil des Sees. Das erste Weingut hiess „Gray Monk“, eines der ältesten, familiengeführten Weingütern in British Columbia. Mit Blick auf den See, und der Hanglage, werden hier Rebsorten vinifiziert wie im  Vully-Gebiet am Murtensee. So degustierten wir leichte Weissweine wie Pinot Gris, Pinot Blanc oder Gewürztraminer. 

Nach einer Gutsbesichtigung bei „Gray Monk“ besuchten wir das Gut „Arrow Leaf“, deren Besitzer aus der Schweiz stammen und seit 2003 Besucher willkommen heissen. Da wir einen straffen Zeitplan hatten, machten wir bei „Arrow Leaf“ nur einen kurzen Stopp, mit jedoch bleibendem Eindruck des modern designten Degustationsraumes.

Bären naschen Trauben

Nach einem dritten kurzen Stopp erreichten wir unser „Tagesziel“, das „Ancient Hill“ Weingut. Es liegt abgelegener als die anderen Güter, umgeben von Pferdehöfen und Wiesen, und ohne Seeanschluss. Regelmässig kommen aber Bären zu Besuch, die im September die süssen Trauben naschen. Die Bären vor diesem Tun abzuhalten, gestaltet sich schwierig. Nichtsdestotrotz wird hier von einem holländischen Paar aromatischer Wein produziert.

Der Besuch von „Ancient Hill“ wurde uns wärmstens von unseren Gastgebern empfohlen, da sie deren Rotwein Baco Noir lieben. Nach der Degustation genossen wir auf der Terrasse bei Livemusik guten Wein und Käse zum Mittagessen.

Personal muss vor allem Wein einschenken

Verpflegt und schon reichlich Wein verköstigt standen auf unserer Liste noch zwei Weingüter. Nach dem Mittagessen fuhren wir zu „Mission Hill“ - ein Weingut auf einem anderen Niveau (viel Prunk, den wir als Schweizer halt nicht so schätzen). Schon der Eingang, bestehend aus einem riesigen Bogen aus Stein, war beeindruckend. Der mit Menschen überfüllte Verkaufsladen und Degustationsraum liess die Grösse des Weingutes und die Produktionsmenge erahnen.

Fast erdrückt aufgrund dieses Prunkes, schlossen wir den Tag mit einem Besuch bei „Quail’s Gate“ ab. Ein sympathisches Familienweingut mit herzlichem Personal. Dies wird betont, da bei den von uns besuchten Gütern das Personal nur für Weineinschenken zuständig ist, um auch alle Kunden bedienen zu können. Aufgrund der Grösse der kanadischen Weingüter, die grosszügige Weinläden besitzen, und täglich viele Degustationsgäste aus aller Welt erwarten, wird das Personal hauptsächlich für die Präsenz und nicht für das  Wein-Fachwissen, angestellt.

Höhepunkt Kanufahrt

Nach den vielen Eindrücken und Weindegustationen in Kelowna packten wir wieder unsere sieben Sachen und fuhren in Richtung Norden. Nach einigen Stunden erreichten wir den Provincial Park Clearwater. Zuerst deckten wir uns mit Informationen und Nahrung ein, bevor wir in die Natur von Clearwater eintauchten. Einmal den Campingplatz eingerichtet, und nach einer Übernachtung am rauschenden Bach, mieteten wir zum zweiten Mal auf unserer Reise ein Kanu.

Die Kanufahrt dauerte zwei Tage rund um den Clearwater Lake. Dieser wird nicht ohne Grund so genannt. Rund um den See gibt es weniger als zehn kleinen Campings, die nur per Kanu erreichbar sind. Diese sind dementsprechend sehr abgeschieden. Für uns war die Kanufahrt ein wunderschönes Erlebnis und eines der Highlights der ganzen Reise.

Wieder dichter Verkehr

So konnten wir, gut trainiert, gefüllt mit Wald, Sonne und Wind, uns wieder ins Auto setzen und unseren Weg zu unserer letzten Kanada-Station fortsetzen. Dieser führte uns zu der grünen Stadt Vancouver, die bis 2020 die umweltfreundlichste Stadt weltweit werden will. Je mehr wir Richtung Vancouver kamen, desto mehr verdichtete sich der Verkehr. Kurz vor Vancouver campierten wie ein letztes Mal. Zu einer asiatischen Nudelsuppe und einem Pinot Gris von Fort Berens schwelgten wir schönen Erinnerungen.

Ein bisschen melancholisch kämpften wir uns zum ersten Mal seit ein paar Wochen wieder durch viel Autoverkehr. Seit Winnipeg, unserem Startpunkt in Kanada, kamen wir nie in dichten Verkehr. Auf den unendlich langen Strassen in Kanada ist man oft alleine.

„Abenteuer“ Abreise

In Vancouver besuchten wir eine Freundin, die wir in Nicaragua kennen gelernt haben. Sie zeigte uns die Stadt. Das Picknick beim Markt war garniert mit Greyerzer-Käse(!) und Wein. Das Weintrinken in der Öffentlichkeit ist nicht legal, deshalb haben wir das gut versteckt. Es folgten Spaziergänge durch den grossen Stanley Park und ein Besuch bei den schneeweissen Belugawalen. Die lustigen Ottern rundeten unseren Besuch in der grünen Stadt ab.

Die Abreise von Kanada war dann ein kleines Abenteuer: Spät realisierten wir erst, dass der Flughafen auf Vancouver Island liegt, und wir somit einen halben Tag für die Anreise zum Flughafen einrechnen sollten. So begannen wir unsere Reise in die USA mit Zug, Bus, Fähre, noch einmal Bus und dann schliesslich mit dem Flugzeug. Nach dem Flug begrüsste uns San Francisco spätnachmittags in bestem nebligem Wetter. Den Nebel, der die Golden Gate Bridge so oft einhüllt, und liebevoll oder auch ironisch „Karl“ genannt wird.

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