Die Landwirte in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien werden das Kartoffelareal für die kommende Ernte voraussichtlich deutlich einschränken.
Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) für die kommende Vermarktungssaison 2021/22 gegenüber dem Vorjahr mit einem Flächenminus von 3 % bis 5 %. Das wäre der erste Rückgang seit 2014/15. Derweil planten die Verarbeiter Erweiterungsinvestitionen und den Bau neuer Werke. Seit vergangenem Sommer hatten die Experten in Gembloux den Landwirten empfohlen, entsprechend auf die niedrigen Kartoffelpreise zu reagieren.
Allerdings war Ende Oktober noch mit einer Flächeneinschränkung in den betreffenden Ländern und im Vereinigten Königreich um bis zu insgesamt 15 % gerechnet worden. Der NEPG zufolge waren zum Ende der ersten Maiwoche 95 % der Kartoffeln für die Haupternte im Boden. Die kalte Witterung und teilweise auch Frost hätten aber die Entwicklung der Kulturen seit der dritten Aprilwoche gehemmt.
Entsprechend dürfte die Ernte später beginnen als sonst. Indes sei die Lagerware aus der alten Ernte in gutem Zustand. Nach Angaben der Organisation herrscht derzeit am Markt für nicht vertragsgebundene Ware eine „bullische“ Stimmung. Die Verarbeiter erwarteten eine boomende oder zumindest steigende Rohstoffnachfrage in den kommenden Wochen und Monaten, und zwar nicht allein in den NEPG-Ländern, sondern auch für den Export in andere EU- und Drittstaaten.


