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Kartoffeln: Teilweise über 50 Prozent Ertragseinbussen

Anders als befürchtet, wird im konventionellen Kartoffelanbau mit durchschnittlichen Kartoffelerträgen und einer ausreichend guten Qualität gerechnet, teilt die Branchenorganisation Swisspatat mit. Bei biologischem Anbau werde hingegen mit Ertragseinbussen von über 50 Prozent erwartet.

ats/pd |

Die Kraut- und Knollenfäule hat die Kartoffelproduzenten im Frühling auf Trab gehalten. Aufgrund der feuchten Witterung konnte sich die Krankheit grossflächig ausbreiten. «Der starke Befall führte aber nicht zu so hohen Ausfällen, wie zuerst befürchtet», schriebt die Branchenorganisation Swisspatat in einer Mitteilung. Dabei muss aber klar zwischen konventionellem und biologischem Anbau differenziert werden.

Während Swisspatat beim konventionellen Anbau mit einer durchschnittlichen Ertragsmenge und einer zufriedenstellenden Qualität ausgeht. Wird im Bioanbau, laut der Mitteilung, mit einer Ertragseinbusse von über 50 Prozent gerechnet.

Limitierte Bekämpfungsmöglichkeiten

«Aufgrund der limitierten Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die Kraut- und Knollenfäule war der Anbau von Bio-Kartoffeln in diesem Jahr äusserst anspruchsvoll», so Swisspatat. Dies widerspiegelt sich in den Erhebungszahlen. Über alle Sorten sei mit einem Bruttoertrag von 141 kg/a zu rechnen. Bei einem durchschnittlichen Speiseanteil von 75% resultiert ein Nettoertrag von 106 kg/a. Das Mittel der Jahre 2018-2023 lag bei 238 kg/a.

Der Anbau war auf für konventionelle Landwirte alles andere als einfach. Dies habe schon vor der Kraut- und Knollenfäule-Problematik begonnen. Pflanzkartoffeln seien knapp gewesen und die Knollen hätten aufgrund nasser Bodenverhältnisse vielerorts erst spät gesetzt werden können. Diese verschiedenen Faktoren haben dazu geführt, dass bis anhin von tiefen Erträgen und ungenügender Qualität ausgegangen wurde.

Segmente unterschiedlich

Dier Ertragserhebung von Swisspatat zeigt bei den konventionellen Kartoffeln aber wider Erwartens eine andere Tendenz. «Die Bruttoerträge betragen in diesem Jahr durchschnittlich 403 kg/a», so Swisspatat. Bei einem Speiseanteil von 81% belaufen sich die Nettoerträge über alle Sorten auf 327 kg/a. Verglichen mit dem Vorjahr (292 kg/a) entspricht dies über alle Segmente einem 12% höheren Nettoertrag, verglichen mit dem Mittel der Jahre 2018-2023 (340 kg/a) sind die Erträge 4% tiefer.

Während die Erträge im Segment der Speisekartoffeln im Durchschnitt der letzten Jahre liegen, war der Ertrag bei den Frites-Sorten unterdurchschnittlich. Bei den Chips-Sorten liegen die Erträge hingegen über dem Durchschnitt der letzten Jahre.

«Sowohl die innere wie auch die äussere Qualität der Kartoffeln ist zufriedenstellend», heisst es in der Mitteilung. Die festgestellten Hauptmängel seien grüne und faule Knollen, Hohlherzigkeit und Wachstumsrisse. Die mittleren Stärkegehalte liegen mit 15.5% gut ein Prozentpunkt höher als im Durchschnitt der Jahre 2018-2023.

Anbauflächen stabil zum Vorjahr

Gemäss Hochrechnungen ging die Kartoffelfläche im Jahr 2024 mit 10'682 ha gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich zurück (minus 22 ha). Jedoch gab es zwischen den verschiedenen Segmenten und Produktionsarten grössere Verschiebungen. Aufgrund der herausfordernden Pflanzgutverfügbarkeit ging die Fläche der mehligkochenden Sorten (minus 174 ha) sowie jene der Frites-Sorten (minus 355 ha) zurück.

Zugelegt haben im Gegenzug die festkochenden Speisesorten (plus 149 ha), die Chips-Sorten (plus 88 ha) sowie die diversen Sorten ohne Listung auf der nationalen Sortenliste (plus 343 ha). Die Bio-Flächen legten im Vergleich zum Vorjahr um 75 ha zu. Ein grosser Rückgang ist bei den Pflanzkartoffeln zu verzeichnen, deren Fläche um über 100 ha zurückging.

Kommentare (1)

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  • Emile Jaberg | 04.09.2024
    Dss hat man mir ins Gedicht gesagt, einer alten Frau schenkt man kein Gehör. Ich habe mehrjährige Erfahrung und habe einen ganzen Stapel Zeitungen, wo ich vielen Bauern bis zum BLW mitgeteilt habe, dass wir absolut keine Fäulniesse an Kartoffeln und Tomaten mehr haben würden, wenn das Naturprodukt aus Tannenrinde eingesetzt würde. OPTIFER war die Produktion in der Schweiz von einem Gärtnermeister gestartet. Unsere Regierung hat kein Interesse dies anzuwenden, obwohl es die FIBL vor über 50 Jahren für den Biolandbau empfohlen hat. Fazit: keine Krankheiten mehr und 20% mehr Bioertrag. Feuerbrand geht weg, und im Herbst die Bäume und Reben spritzen, dann gibts keine FROSTSCHÄDEN mehr. Nachzulesen bei PAPST AG Landesprodukte. 1-2 mal im Jahr spritzen 0,75%. Die Pflanzen nehmen es innert 2 Tagen auf. So hätten wir genügend Lebensmittel
    Nachzulesen
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