Zweifel erzielte 2024 einen Umsatz von 303,9 Mio. Franken. Das Vorjahresergebnis wurde um 1 Prozent (3,9 Mio. Fr.) übertroffen. Konkret steigerte das Unternehmen seinen Umsatz in den letzten neun Jahren kontinuierlich von rund 210 Millionen Franken auf heute über 300 Millionen Franken.
10'000 Tonnen Snacks
Positiv entwickelte sich 2024 das Geschäft im Detailhandel sowie im Out-of-Home-Bereich (Ausser-Haus-Bereich) – dies trotz des wetterbedingt schlechten Sommers, hält das Unternehmen fest.
Das miese Wetter hinterliess aber Spuren in der Gastronomie. Die tieferen Besucherzahlen in den Badis und in den Bergrestaurants liessen die Umsätze sinken. Detaillierte Zahlen zur Umsatzentwicklung präsentiert Zweifel jeweils nicht. Auch Gewinnzahlen legt das Traditionsunternehmen nicht offen.
Insgesamt produzierte Zweifel im vergangenen Jahr leicht über 10'000 Tonnen Chips und Snacks in Spreitenbach AG, wie das Unternehmen gegenüber schweizerbauer.ch sagt. Das ist in etwa die gleiche Menge wie 2023.
27'000 Tonnen
2024 war für die Produzenten ein schwieriges Jahr. Im Frühjahr war das Pflanzgut knapp. Die feuchtmilde Witterung vom Frühsommer führte zu einem starken Befall mit Kraut- und Knollenfäule. Dank Pflanzenschutzmitteln fiel die Ernte besser aus als erwartet. Insgesamt wurden rund 350’000 Tonnen Kartoffeln geerntet und für die weitere Vermarktung und Verarbeitung abgegeben. Das langjährige Mittel für die Gesamternte liegt bei 395’000 Tonnen. Zum Vergleich: In guten Jahren werden rund 450’000 Tonnen gegraben.
Rund 27’000 Tonnen Kartoffeln werden zu Chips verarbeitet.
Monika Gerlach
Zweifel setzt stark auf Schweizer Rohstoffe. Wie viele Tonnen Schweizer Kartoffeln wurden im Werk in Spreitenbach verarbeitet? «Entgegen zahlreichen Prognosen und auch medialer Berichterstattung konnten wir 2024 eine gute Versorgungslage erreichen. Die Erträge waren durchschnittlich bis gut. Aufgrund unserer grosszügigen Anbauplanung mit 10 Prozent Anbaureserve konnten wir unseren Jahresbedarf von rund 27'000 Tonnen Kartoffeln zum grössten Teil mit inländischen Rohstoffen decken», sagte Sprecherin Anita Binder zu schweizerbauer.ch.
Für 2025 optimistisch
Rund 300 Schweizer Bauern produzieren für Zweifel. Wie viele Erdäpfel werden importiert? In einem agrarwirtschaftlichen Normaljahr reiche die Menge der hiesigen Produzenten aus. «Im langjährigen Schnitt werden rund 10 Prozent der verarbeiteten Menge importiert», so Binder weiter. Ein Erntejahr dauert bei Zweifel von Sommer zu Sommer. Die schlechte Ernte 2023 wirkte sich auf die Importe aus. Der Importanteil lag bei rund 15 Prozent.
«Die aktuelle Ernte sieht sehr positiv aus, wodurch wir für das Jahr 2025 optimistisch mit einer überdurchschnittlich guten Ernte rechnen», so Binder weiter. Zweifel gibt sich für die Zukunft optimistisch. Der Anbau der spezifischen Chips-Kartoffelsorten sei im Gegensatz zu anderen Sorten nicht rückläufig. «Wir setzen weiterhin auf Schweizer Rohstoffe, da uns dies sehr wichtig ist», stellt sie klar.
Raps: (Noch) 90 % aus der Schweiz
Anders präsentiert sich die Lage beim Raps. Hier gehen die Anbauflächen deutlich zurück. 2025 werden noch 22'500 Hektaren mit der Ölsaat bestellt – 2000 Hektaren weniger als im Vorjahr und 3000 Hektaren respektive 11 Prozent weniger als 2023. Ein wichtiger Abnehmer von Schweizer Rapsöl ist Zweifel. Der Verarbeiter benötigt pro Jahr knapp 3000 Tonnen. «Wovon wir rund 90 % aus der Schweiz beziehen können», sagt Anita Binder zu schweizerbauer.ch.
Rund 90 Prozent des Rapsöl stammt aus der Schweiz.
Sylvia Steiger
Das Unternehmen setzt weiterhin auf einheimisches Rapsöl. «Aktuell prüfen wir verschiedene Szenarien, um auch in Zukunft genügend Rohstoffe in höchster Qualität beschaffen zu können», so Binder weiter. Es werden aber auch Alternativen geprüft. «Wir beobachten die Entwicklung sowie die Anbaubereitschaft der verschiedenen Kulturen. Sonnenblumenöl ist dabei sicher auch ein Thema», hält sie fest.