Vielleicht gibt es das Kartoffel-saatgut frisch aus der Gewächsbox. Biotechnologie-Experten der Forschungs-anstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW entwickelten zur Kartoffel-saatgut-produktion einen Pflanzcontainer. Diese Methode hat den Vorteil, dass ganzjährig und in besserer Qualität produziert werden kann.
Das In-vitro-Kartoffelsaatgut wird in einem geschlossenen System, einem Pflanzcontainer (Agrobox), produziert, teilt die Forschungsanstalt Changins-Wädenswil ACW am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Vom Heranwachsen des Mikropflanzgutes über das Auslösen der Ausläuferbildung bis hin zur Knollenbildung werden sämtliche Produktionsetappen durch den Experten gesteuert, heisst es weiter. Dies erlaube es, den Landwirten robustes und leicht handhabbares Kartoffelsaatgut zum Gebrauch im normalen Anbauzyklus anzubieten.
Bei jedem einzelnen Knollenbildungsschritt werden die Nährstoffe durch ein speziell entwickeltes Versorgungssystem zugeführt. So kann das Kulturmedium gewechselt werden. Auch können Kontaminationsrisiken mit Krankheitserregern vermieden werden, die bei herkömmlichen Verfahren vorkommen. Dank der differenzierten Nährstoffversorgung während des Knollenbildungsprozesses wird die Qualität (Gewicht und Grösse) der Mikroknollen verbessert.
Gemäss der Forschungsanstalt kann mit dieser Methode schnell einen Vorrat an Kartoffelsaatgut von einwandfreier Qualität angelegt werden oder im Rahmen einer Versorgung mit hochwertigem Basispflanzgut zur Produktion von zertifiziertem Saatgut eingesetzt werden, schreibt die Forschungsanstalt Changins-Wädenswil ACW.