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Kastanienkultur mit Preis gewürdigt

 

Die Kastanienkultur ist aus der italienischen Schweiz kaum wegzudenken. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2022 die Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana.

 

Ohne intensive Pflege werden Kastanienhaine nach wenigen Jahren zu dichtem Wald. Für den Erhalt des traditionsreichen Kulturerbes engagieren sich zahlreiche Personen, öffentliche Institutionen und Unternehmen.

 

25’000 Franken

 

Die Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana vernetze seit 1999 Personen, Institutionen und Unternehmen für den Erhalt der Kastanienhaine, teilte der Schweizer Heimatschutz am Dienstag mit. Diese gemeinsame Plattform bündle das vielfältige Wissen der Kastanien in den Kantonen Graubünden und Tessin und mache es gegenseitig nutzbar.

 

Die Verleihung des mit 25’000 Franken dotierten Schulthess Gartenpreises findet am 22. Oktober in Cademario TI statt. Stifter sind das Ehepaar Georg und Marianne von Schulthess-Schweizer aus Rheinfelden.

 

Sinnbildlich für die Tätigkeit der Vereinigung stünden zwei Selven in Cademario und Biasca, in denen sämtliche bekannten Kastaniensorten des Tessins als genetischer Pool für die Zukunft gepflegt werden. Vom Wissen profitieren weitere Organisationen, die sich in anderen Kantonen ebenfalls für die Kastanienkultur einsetzen.

 

Der Schulthess Gartenpreis 2022 würdigt die Wiederbelebung der Kastanienkultur.
Regula Steinmann

 

Bewirtschaftung aufwändig

 

Besonders im Herbst strömten Gäste von nah und fern in die Hochstammobstanlagen aus Edelkastanien, die sogenannten Selven, wanderten, sammelten die reifen Kastanienfrüchte und besuchten die zahlreichen Feste, schreibt der Heimatschutz. Dass diese Traditionen heute gelebt werden, sei nicht selbstverständlich. Die Pflege und Bewirtschaftung der Bäume und Selven sei aufwendig und verlange viel Handarbeit.

 

Diese Bewirtschaftung lohnte sich je länger je weniger. «Dass man nicht mehr auf den Baum angewiesen war, der über Jahrhunderte das Überleben von Familien gesichert und ihren Alltag bestimmt hatte, galt lange als Wohlstandsgewinn», schreibt der Heimatschutz. 

 

Mit Kastanie Geld verdienen

 

Gegen den schleichenden Verlust der Traditionen und die Verwaldung der Selven habe sich in den 1980er-Jahren Widerstand gebildet. Erste Projekte zur Wiederherstellung der Selven seien in Angriff genommen worden, Vielerorts seien lokale Initiativen zur Förderung der Kastanie entstanden und die öffentliche Hand habe Möglichkeiten geschaffen, diese Arbeiten zu unterstützen, so der Schweizer Heimatschutz.

 

Selven seien heute Naherholungsgebiete, touristische Attraktionen und Hotspots der Biodiversität. «Durch die Pflege der Kulturlandschaften und die Entwicklung von innovativen Produkten schuf die Wiederentdeckung der überlieferten Traditionen neue Möglichkeiten, um mit der Kastanie wieder Geld zu verdienen», schreibt die Organisation.

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