Die Solothurner FDP ist nach dem schlechten Resultat von Nationalrat Kurt Fluri im ersten Wahlgang der Ständerats-wahlen zerstritten. Zur Debatte steht sogar ein Kandidaten-austausch. Die CVP hat gute Chancen, mit Nationalrat Pirmin Bischof den FDP-Sitz zu erobern.
Der abtretende Rolf Büttiker, Präsident des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF, schloss am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda eine erneute Kandidatur nicht aus. «Das müsste ich mir aber gut überlegen», sagte der 61-Jährige. Er würde allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen ins Rennen steigen.
FDP droht historische Schlappe
Die FDP müsste ihn geschlossen aufstellen sich mit SVP und SP absprechen, sagte Büttiker. Büttiker wäre der Wunschkandidat der SVP, die ihn bei den Wahlen 2007 unterstützte. Der FDP-Kantonalvorstand tagt am Montagabend, die Delegierten entscheiden am Dienstag. Der FDP droht eine historische Schlappe. Unterliegt der Solothurner Freisinn beim zweiten Wahlgang am 4. Dezember, geht der Sitz im Ständerat zum ersten Mal seit 1848 verloren.
SVP-Kantonalpräsident Heinz Müller geht davon aus, dass die SVP mit Nationalrat Walter Wobmann erneut antritt, falls die FDP mit Kurt Fluri in den zweiten Wahlgang zieht. Der Parteivorstand der SVP legt das weitere Vorgehen am Montagabend fest.
Bis am Mittwoch um 17 Uhr müssen die Parteien der Solothurner Staatskanzlei mitteilen, ob sie ihre Kandidaten zurückziehen oder nicht. Im Falle eines Rückzugs hätten sie bis am Montag Zeit, einen neuen Kandidaten zu melden.
Pirmin Bischof klarer Favorit
Als klarer Favorit geht CVP-Nationalrat Pirmin Bischof in den zweiten Wahlgang. Er gewann im ersten Anlauf 41’529 Stimmen und liess Fluri ganze 12’137 Stimmen hinter sich. SVP-Nationalrat Walter Wobmann (25’356 Stimmen) landete auf dem vierten Platz.
Bereits im ersten Wahlgang hatte SP-Ständerat Roberto Zanetti die Wiederwahl geschafft. Ob sich die SP hinter einen Kandidaten einer anderen Partei stellen, wird am Montagabend in Solothurn diskutiert.