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Kein Abzug mehr

Trotz eines Konsenses tätigen weiterhin einige Fleischverarbeiter Abzüge für rotes Kalbfleisch. Die Ernst Sutter AG aber nicht mehr.

 

 

Trotz eines Konsenses tätigen weiterhin einige Fleischverarbeiter Abzüge für rotes Kalbfleisch. Die Ernst Sutter AG aber nicht mehr.

Das rote Kalbfleisch sorgt bei Bauern und Verwertern für erhitzte Gemüter. Anfang August schien der Durchbruch nahe. Die Branchenorganisation Proviande vermeldete einen Konsens. Dieser beinhaltete, dass für Kälber, die nicht älter als 160 Tage sind und mit Milch und Heu gefüttert wurden, keine Farbabzüge mehr getätigt werden sollten.

Voraussetzung ist eine optimale Fleischfülle und Fettabdeckung sowie ein nicht «rindfleischartiges» Rot. Bei Tieren über 160 Tage erfolgt weiterhin ein Farbabzug. Auch für helles Fleisch wurde eine Obergrenze definiert. Wird diese überschritten, erfolgt ein Abzug.

SFF bleibt stur

So weit, so gut. Doch die Proviande hat die Rechnung ohne den Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) gemacht. Dieser hält weiterhin an den Abzügen fest. Sein Argument: Rotes Kalbfleisch lasse sich nicht mehr gut  von Rindfleisch unterscheiden. Der höhere Verkaufspreis sei so in Gefahr. Zudem sei es möglich, hellrosa Kalbfleisch tiergerecht zu produzieren. Streitpunkt ist der L-Wert, der mit einer Kamera gemessen wird. Je röter das Fleisch, desto tiefer der Wert. Die Branche einigte sich auf den Wert 39, einige Fleischverwerter setzten den Grenzwert bereits bei 42, schreibt der «SonntagsBlick».

Auch die Fenaco-Tochter Ernst Sutter AG nahm Rotabzüge bei Tieren mit einem Alter von unter 160 Tagen vor. Hierbei handelte sich um QM-Tiere. Bei Labeltieren hat sie darauf verzichtet. Ab dem 1. November werde kein Abzug mehr vorgenommen, bestätigt der Leiter Marketing von Ernst Sutter, Daniel Härter, einen Bericht des «SonntagsBlick» gegenüber dem «Schweizer Bauer».

Man habe zuvor Datenmaterial zur Beurteilung der Praxistauglichkeit erheben wollen. «Im Gegenzug honorierten wir die Fleischigkeit der Kälber mit einem Qualitätszuschlag», hebt Härter hervor. Im Sinne einer «konsensorientierten» Haltung werde ab dem 1. November die Empfehlung der Proviande angewendet.

Ermst Sutter: Praxistauglichkeit wird sich weisen

Weshalb erfolgt das Umdenken erst jetzt? War es der mediale Druck? «Weder noch. Wir lassen uns grundsätzlich bei unternehmerischen Entscheidungen nicht unter Druck setzen. Vor einer definitiven Umsetzung der Branchenempfehlung wollten wir zuerst die Entwicklung der Marktdynamik abwarten», erklärt Härter.

Wer übernimmt nun das Risiko? «Wir besitzen nicht die Macht, unseren Abnehmern höhere Preise zu diktieren. Wenn diese rotes Kalbfleisch ohne Preisnachlass nachfragen, ist das System praxistauglich», betont er. Sei dies nicht der Fall, läge der wirtschaftliche Schaden alleine bei der Ernst Sutter AG. «Dann müssten die Situation und unsere Beschaffungsmodalitäten erneut überprüft werden», mahnt Härter.

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