Ein Zusammenschluss der Berner Milchbauern in einem Milchverband ist gescheitert. Die PO Lobag will deshalb in die Lobag Genossenschaft zurück kehren.
«Mein Ziel wäre, die Berner Milchproduzenten wieder zu vereinen. Leider war es bis auf den heutigen Tag nicht möglich, einen gemeinsamen Nenner zu finden», sagte Präsident Andreas Müller gestern in Thun vor den Delegierten der PO Lobag.
Freiburger intervenierten
Letztes Jahr seien Kooperationsgespräche mit der PMO Berner Emmi-Milchproduzenten (Bemo), Sektion Bern des VMC (Cremo-Direktlieferanten) und den Berner Elsa-Produzenten geführt worden, ergänzte Geschäftsführer Adrian Affolter. Bemo und Elsa hätten sich bereits im April 2013 aus dem Projekt verabschiedet. Die Kooperationsgespräche mit den Cremo-Lieferanten seien fortgesetzt worden. «Vonseiten des Freiburger Milchverbandes hingegen wurden Bedenken geäussert, dass dies zu einer schleichenden Integration in die Aaremilch AG führen könnte. Somit hat die Sektion Bern des VMC gegen eine Kooperation entschieden», so Affolter.
Der Vorstand der PO Lobag habe deshalb entschieden, eine Integration der PO Lobag in die Lobag-Genossenschaft zu prüfen. Ein entsprechender Antrag des Vorstands, den Verein PO Lobag in die Lobag zu integrieren, wurde angenommen. Die gegenseitige Zustimmung zur Integration der PO Lobag in die Lobag soll spätestens im Frühjahr 2015 stattfinden.
Mehrfachmandate
Ein Antrag von Konrad Klötzli, der vor einem Jahr von der DV als Postulat angenommen wurde, kam noch einmal aufs Tapet. Er hatte verlangt, dass sich die PO Lobag für eine Abschaffung der Mehrfachmandate bei den Schweizer Milchproduzenten (SMP) einsetzt. Er verlangte nun, dass ein entsprechender Antrag von der PO Lobag an der nächsten SMP-DV formell eingebracht wird. «Wenn einer bei einem Milchkäufer angestellt ist und gleichzeitig im SMP-Vorstand sitzt, setzt er sich logischerweise für den Milchkäufer ein», argumentierte Klötzli.
«Die Regionalverbände wollen nicht, dass ihr Vorschlagsrecht durch die Statuten der SMP eingeschränkt wird. Unser Antrag würde an der DV SMP keine Mehrheit finden», erwiderte Präsident Müller. Der Vorstand stelle deshalb den Antrag, den neuen Antrag abzulehnen. Die Abstimmung verlief chaotisch und musste wiederholt werden. Ein Delegierter sagte, es sei ein «fertigs Gstürm». Die DV lehnte schliesslich den Antrag Klötzli mit 856 Nein- gegen 105 Ja-Stimmen bei 92 Enthaltungen ab.
Schaad folgt auf Wyss
Andreas Schaad, Bettenhausen, wurde bereits vor der DV vom Vorstand für den zurücktretenden Fritz Wyss als Emmentaler Vertreter im SMP-Vorstand nominiert. In Zukunft sollen allerdings SMP-Vorstandsmitglieder von der DV nominiert werden. Wyss trat auch als Vorstandsmitglied der PO Lobag zurück. Für ihn wurde Urs Ruchti, Seewil, gewählt.