Beim Anbau von Holl-Raps bleiben Hybridsorten erlaubt, da es keine Alternative gibt. Bioraps wächst nur auf 420 ha, obschon das Rapsöl in Bioqualität gefragt ist. Die Sortenauswahl ist sehr beschränkt, da der Markt in der Schweiz zu klein ist für eine eigene Züchtung, wie sie etwa beim Getreide erfolgreich betrieben wird.
Dies stellt insbesondere Regionen, die auf frühreife Sorten angewiesen sind, vor grosse Herausforderungen. Zudem sind die Hybridsorten im umliegenden Ausland für Bio zugelassen, was das Spektrum weiter verengt. Um dem Rapsanbau Schub zu geben, wurde in den letzten drei Jahren ein Rapssortenprojekt namens Colors durchgeführt.
Mit an Bord waren Agroscope, das Fibl, Bio Suisse, Swiss Granum, Biofarm, Fenaco, Florin AG, die Fondation rurale interjurassienne (FRIj) und der Strickhof. Das Ziel des Projekts war eine Erneuerung der Sortenliste durch Rapssorten, die eine besonders gute Schädlingstoleranz aufweisen. Die Resultate des Versuchs zeigten, dass die Hybridsorten beim klassischen Raps diesbezüglich besser abschneiden als die Liniensorten und die hybriden Holl-Sorten. Der Vorteil zeigte sich insbesondere bei starkem Schädlingsdruck. Holl steht für High Oleic, Low Linoelic, also für einen hohen Gehalt an Ölsäure und einen niedrigen Linolsäuregehalt.


