Die schlechte Wirtschaftslage der EU und der milde Winter drücken auf die Holzpreise. Deshalb wird weniger geholzt.
Aufgrund der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage beschlossen die Vertreter der Holzmarktkommission von Waldwirtschaft Schweiz (WVS) und der Holzindustrie, die Preisempfehlungen für Rundholz stabil zu lassen.
Schweizer Preise entsprechen EU-Niveau
«Während im Ausland die Holzpreise in den letzten Monaten stiegen, sind sie in der Schweiz wegen des schwachen Euros sogar gesunken. Die Preisempfehlungen des WVS entsprechen etwa jenen Preisen, die im Ausland realisiert werden, wenn ein Umrechnungskurs von Fr. 1.20 berücksichtigt wird», erklärt Hans Gerber von Waldwirtschaft Schweiz.
Es besteht weiterhin ein hoher Preisdruck durch ausländische Anbieter von Holzprodukten. Bei sinkendem Bauvolumen in den Nachbarländern dürfte der Druck auf den Schweizer Markt noch stärker zunehmen. Bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung herrscht Verunsicherung.
Die Säger befürchten, dass sie ab Frühling wegen der tiefen Holzpreise nur noch schlecht beliefert werden und es dann sogar zu Versorgungsengpässen kommen könnte.
Schwachem Nadelholz am gefragtesten
Zurzeit läuft die Holzernte sehr verhalten. «Vor allem die privaten Waldbesitzer haben den Holzschlag deutlich reduziert, weil die Preise nicht ihren Vorstellungen entsprechen», erklärt Pius Wiss, Präsident der Forstunternehmer. «In unserem Gebiet sind die Aufträge zwischen 5 bis 10 Prozent gesunken.» Am gefragtesten sei im Moment schwaches Nadelholz.
Und am schwierigsten sei die Marktsituation beim Buchenholz. Dieses lasse sich nur zu tiefen Preisen absetzen. Das übrige Laubholz dagegen könne besser vermarktet werden. Ein Lichtblick sei im Moment nicht zu erwarten, solange die Wirtschaftskrise in der EU und in den USA anhalte. «Wir hoffen, dass die Nachfrage zumindest im Inland stabil bleibt und nicht auch noch sinkt», erklärt er weiter.
Energieholzpreis konstant
Beim Energieholz sind die Preise trotz des sehr milden Winters relativ konstant. Allerdings lässt der Absatz zu wünschen übrig. «Letztes Jahr wurden sicher 20 Prozent weniger Pellets verkauft als budgetiert», erklärt Bruno Jordi, Bereichsleiter Energieservice der AEK Energie AG. Und auch im Januar sei die Nachfrage verhalten.
Die Pelletpreise sind gemäss pelletmagazin.de aber erstaunlich konstant. Auffallend ist, dass in der Schweiz die Tonne Pellets, geliefert, mit durchschnittlich Fr. 393.– über Fr.100.– mehr kostet als in Deutschland oder Österreich. Dass die Preise nicht stärker unter Druck kamen, liegt gemäss Jordi daran, dass die Produktion deutlich gedrosselt und die Lager kontinuierlich abgebaut werden.