Der Nationalrat stimmt am Montag über das Einfuhrverbot von Quälpelz ab.
Viele Modelabels verzichten mittlerweile auf Quälpelz. Auch die Schweiz will etwas tun: Am Montag stimmt der Nationalrat über eine Motion von SP-Nationalrat Matthias Aebischer ab, die den Import von Quälpelz verbieten möchte.
Tierschutzvorgaben einhalten
Die Einfuhr von Kleidungsstücken mit Pelzbesätzen soll nur erlaubt sein, wenn die Haltungsbedingungen im Ausland dem Schweizer Tierschutzgesetz entsprechen. Die «SonntagsZeitung» hat mit Matthias Aebischer gesprochen. Er sagt: «Es ist doch widersinnig, dass die Schweiz ein strenges Tierschutzgesetz hat, aber den Import von Produkten erlaubt, die diesem strengen Gesetz komplett widersprechen.»
Obwohl der Bundesrat die Motion ablehnt, hat sie gute Chancen, eine Ratsmehrheit zu erhalten. Sie findet bei SP, Grünen und den Grünliberalen Zustimmung, und geniesst auch bei der SVP Sympathien.
Der SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi sagt gegenüber der «Sonntagszeitung»: «Etwa die Hälfte der Fraktion findet es ein gutes Anliegen und wird es unterstützen.» Die restlichen Fraktionsmitglieder seien der Meinung, dass zuerst die Wirkung der erst im Februar 2020 beschlossenen Verschärfung der Pelzdeklarationspflicht abgewartet werden müsse. Aeschi befürchtet zudem, dass ein Verbot nicht kompatibel wäre mit internationalen Handelsabkommen. Ob das so ist, ist unklar. Die Einfuhr von Robbenfell ist in der Schweiz seit 2017 verboten.
Kontrolle nur schwer möglich.
Andere Fraktionsmitglieder argumentieren, dass es kaum möglich sein werde, die Bedingungen der Tierhaltung im Ausland zu kontrollieren. Andreas Rüttimann ist Jurist bei der Stiftung Tier im Recht. Er sagt, dass auch bei Importeiern kontrolliert werden müsse, ob die Haltungsbedingungen der Hühner dem Schweizerischen Tierschutzgesetz entsprechen. Wenn nicht, müssen die Eier entsprechend deklariert werden. Die Kontrolle funktioniere seit Jahren. Er sieht deshalb nicht, warum dies im Fall der Pelze nicht möglich sein soll.


