Gemäss einer Umfrage sind 5,7 Prozent der Rinder und Kühe, die in der Schweiz geschlachtet werden, ab dem 5. Monat tragend – und ihre Besitzer wissen oft nichts davon.
Das solle sich nun ändern, findet das BLV.Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) klärte in einer Untersuchung in Schlachthöfen ab, wie viele geschlachtete Kühe trächtig sind. Die Tierbesitzer wurden befragt, ob sie über die Trächtigkeit Bescheid wussten, ob eine Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt wurde und weshalb die Tiere zur Schlachtung kamen.
70 Prozent wussten nichts
Die Resultate: 5,7 Prozent der geschlachteten Rinder waren ab dem fünften Trächtigkeitsmonat trächtig, weniger als 1 Prozent gar hochträchtig. Zudem wussten fast 70 Prozent der Tierbesitzer nicht, dass ihr Tier trächtig war; von denen haben 71 Prozent keine Trächtigkeitsuntersuchung durchführen lassen.
Unklare Trächtigkeitsdiagnosen, unkontrollierte Natursprünge oder Zwischenhandel der Tiere mit schlechter Information der neuen Besitzer sind laut BLV mögliche Erklärungen dafür, dass die Tiere trotz Trächtigkeit zur Schlachtung kamen. Unabhängig davon, ob die Besitzer von der Trächtigkeit wussten, waren die meistgenannten Schlachtgründe Störungen der Eutergesundheit oder der Fruchtbarkeit.
Informationen einholen
Damit die Zahl trächtig geschlachteter Rinder in Zukunft gesenkt werden kann, gilt:
- Hochträchtige Tiere (über 7 bis 8 Monate Trächtigkeit) nur im Notfall schlachten. Gemäss Tierschutzverordnung müssen hochträchtige Tiere unter besonderen Vorsichtsmassnahmen transportiert werden.
- Beim Kauf von Tieren Informationen über die Trächtigkeit einholen.
- Ungeplante Trächtigkeiten verhindern.


