Die Verwertungsmöglichkeiten der Milch über Butter und Magermilchpulver haben sich im Mai 2015 spürbar verschlechtert und den daraus theoretisch abgeleiteten Rohmilchpreis unter die Marke von 25 Cent gedrückt.
Wie aus Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrums für Ernährungswirtschaft (ife) hervorgeht, lag der Rohstoffwert für ein Kilogramm Standardmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Mai nur noch bei 24,9 Cent und damit auf einem neuen Jahrestiefstand. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich der kalkulierte Milchwert um 2,7 Cent/kg oder 9,8 %, gegenüber dem Märzniveau um 5,2 Cent beziehungsweise 17,3 %. Im Vorjahr hatte sich die Rohmilch über den Verkauf von Butter und Magermilchpulver noch mit 36,4 Cent/kg verwerten lassen; das waren 11,5 Cent mehr als jetzt.
Verantwortlich für den Rückgang des Rohstoffwertes im Mai war zum einen der Notierungseinbruch am Buttermarkt: Den Kieler Marktanalysten zufolge sank der Butterpreis gegenüber April um 30,40 Euro/100 kg oder 9,3 % auf 296,40 Euro/100 kg. Dadurch verschlechterte sich die Verwertung der eingesetzten Rohmilch über die Fettkomponente um 1,4 Cent/kg und lag zuletzt bei 12,7 Cent/kg. Die zweite Komponente für die Berechnung des Rohstoffwertes ist Magermilchpulver. Das Trockenmilcherzeugnis wurde im Mai mit einem Durchschnittspreis von 175,30 Euro/100 kg notiert; das waren im Vergleich zum April 13,10 Euro/100 kg oder 7,0 % weniger. Umgerechnet auf die in der Pulverherstellung eingesetzte Rohmilch ergab sich eine um 1,3 Cent/kg auf 13,6 Cent/kg verschlechterte Verwertung.
Werden beide Wertkomponenten zusammengefasst, belief sich der Milchwert frei Rampe Molkerei im Mai dieses Jahres auf 26,3 Cent/kg; nach Abzug der unterstellten Erfassungskosten von 1,4 Cent/kg hatte die Milch auf Erzeugerstufe theoretisch einen Wert von 24,9 Cent/kg. Das war nur noch 1,0 Cent/kg mehr als beim historischen Tiefpunkt der vergangenen Jahre, der im Mai 2012 mit 23,9 Cent/kg erreicht wurde.