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Kirschessigfliege: BR will Bekämpfung intensivieren

Die Kirschessigfliege ist 2011 in der Schweiz aufgetaucht, dieses Jahr hat sie erstmals grossflächige Schäden an Obst- und Beerenkulturen angerichtet. Nun will der Bundesrat den Kampf gegen den Schädling mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila suzukii verstärken.

sda |

 

 

Die Kirschessigfliege ist 2011 in der Schweiz aufgetaucht, dieses Jahr hat sie erstmals grossflächige Schäden an Obst- und Beerenkulturen angerichtet. Nun will der Bundesrat den Kampf gegen den Schädling mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila suzukii verstärken.

Die Erforschung und Entwicklung von nachhaltigen Bekämpfungsmethoden und Mitteln zur Überwachung müsse intensiviert werden, schreibt er in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Motion des Zuger FDP-Ständerats Bruno Pezzatti.

Invasion

Die Zusammenarbeit von Forschung, Beratung und Praxis soll gestärkt werden, damit bis 2020 eine nachhaltige Strategie vorliegt. Dafür will der Bundesrat auch mehr Geld zur Verfügung stellen. Pezzattis Motion empfiehlt er den Räten zur Annahme.

Der Bundesrat reagiert damit auf eine dramatische Ausbreitung der Kirschessigfliege in diesem Jahr. Die Winzer sprachen von einer «Invasion» und griffen zu Insektiziden. Der Schweizer Obstverband stellte erstmals wirtschaftliche Schäden durch die Kirschessigfliege fest, ohne diese aber beziffern zu können.

Ideale Bedingungen

Nur drei Jahre, nachdem sie vermutlich mit spanischen Früchten eingeschleppt wurde, hat sich die Kirschessigfliege damit endgültig in der Schweiz etabliert. Geholfen hat ihr dabei der milde Winter und der kühle, regnerische Sommer. «Ideale Bedingungen», wie Pauline Richoz von der Forschungsanstalt Agroscope in Conthey VS auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Weil der Schädling schon Anfang Juli und nicht erst im August massenhaft aufgetreten sei, habe er auch Kulturen befallen, die sonst weitgehend verschont blieben. Der Befall traf viele Produzenten von Erdbeeren, Pflaumen, Kirschen, Brombeeren und Himbeeren unvorbereitet. Bei der Bekämpfung mit der bisher erfolgversprechendsten Methode, der von Agroscope mitentwickelten Becherfalle, ist aber frühes Einschreiten entscheidend für den Erfolg. Der Massenfang müsse ganz am Anfang geschehen, wenn die Population noch klein sei, sagte Richoz. «Danach ist es zu spät.»

Wichtig sei auch, dass die Produzenten befallene Früchte und Beeren aus den Kulturen entfernten und gesunde Ware zeitig ernteten und rasch verkauften. Dadurch habt die Kirschessigfliege nicht genug Zeit, sich zu entwickeln.

Chemie hilft nur kurzfristig

Entscheidend seien auch Standortfaktoren, etwa die Windverhältnisse oder die Nähe zu einem Wald. Insektizide hält Richoz nur für ein allerletztes Mittel, falls andere Massnahmen versagt haben. Das Problem lasse sich damit nur kurzfristig lösen. «Nach zwei Wochen ist man wieder gleich weit», sagte sie.

Ausrotten lässt sich der Schädling ohnehin nicht mehr. «Man muss lernen, damit zu leben», sagte Richoz. Bei der Entwicklung eines nachhaltigen Managements sieht sie denn auch den grössten Handlungsbedarf für die nächsten Jahre. Je nach Standort und Wetter müssten die Risiken präzise vorausgesagt werden können, damit die Produzenten rechtzeitig reagieren könnten. Zudem könnten Fressfeinde oder die Entwicklung physischer Abwehrstrategien gefördert werden.

Die Kirschessigfliege stammt aus Südostasien, vor allem aus Japan, China und Korea. Seit 2008 tritt sie in den USA auf, wo sie beträchtliche Schäden verursacht. 2009 wurde der Schädling auch in Europa entdeckt, 2011 erstmals in der Schweiz.

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