Die Kirschessigfliege hat bis zu 10 Prozent der Traubenernte vernichtet. Sie war aber nicht an jedem Minderertrag schuld.
Der feuchte Sommer 2014 war aus Sicht des Pflanzenschutzes im Rebbau eine Herausforderung. Wie Agroscope schreibt, begünstigten starke Niederschläge und einzelne Hagelereignisse die Entwicklung von Pilzkrankheiten und das Aufplatzen der Beeren. Die Kirschessigfliege befiel zahlreiche frühreife, rote Traubensorten wie etwa Garanoir, Regent, Cabernet Dorsa, Dornfelder, Dakapo, Mara, Acolon oder Muscat Bleu.
Bis zu Totalausfall
Die drei Faktoren führten dazu, dass die Trauben von der Essigfäule so stark befallen wurden wie seit 2006 nicht mehr. Je nach Rebsorte und Lage variierte der Befall zwischen null und Totalausfall. Insgesamt geht Agroscope aber davon aus, dass etwas weniger als 10 Prozent des Traubengutes vernichtet wurden. Neben den direkten Ernteverlusten musste das befallene Erntegut sorgfältig aussortiert werden, was zum Teil zu einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand führte.
Auch wenn die Kirschessigfliege ihren Beitrag zur Entwicklung der Essigfäule geleistet hat, so wäre es laut Agroscope falsch, sie für sämtliche Schäden verantwortlich zu machen. Sind die Trauben einmal von der Essigfäule befallen, so sei es nämlich schwierig, den Verursacher festzustellen.
Fliegen werden erfrieren
Aktuell ist die Kirschessigfliegenpopulation so dicht wie noch nie zuvor, doch über den Winter werden die meisten Individuen zugrunde gehen.
Neue Forschung
Agroscope wird in den nächsten Jahren neue Lösungsansätze gegen die Kirschessigfliege testen, etwa die Wirkungsweise und die Wirksamkeit von Löschkalk und anderen Steinmehlen, die Schutzwirkung von seitlichen Hagelnetzen und anderen künstlichen Barrieren sowie den Wirkungsgrad von Köderverfahren.