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Kirschessigfliege: Neue Bekämpfungsstrategie

Wein- und Obstbauern befürchten in diesem Jahr wieder massive Ernteausfälle durch Kirschessigfliegen. Da herkömmliche Methoden zunehmend versagen, entwickeln Forscher von Fraunhofer und der Justus-Liebig-Universität Giessen neue Strategien gegen Schadinsekten – frei von umweltschädlichen Giften und artspezifisch.

AgE |

 

 

Wein- und Obstbauern befürchten in diesem Jahr wieder massive Ernteausfälle durch Kirschessigfliegen. Da herkömmliche Methoden zunehmend versagen, entwickeln Forscher von Fraunhofer und der Justus-Liebig-Universität Giessen neue Strategien gegen Schadinsekten – frei von umweltschädlichen Giften und artspezifisch.

Die massenhafte Freisetzung steriler Männchen hat in Forschungsversuchen zur Dezimierung der Population von Schadinsekten geführt. Wie die Fraunhofer-Gesellschaft vergangene Woche berichtete, hat das Team um den dort ansässigen Experten für Sterile Insektentechnik, Prof. Marc Schetelig, die weitreichendsten Erfolge bei Versuchen mit der Kirschessigfliege erzielt.

Damit stehe künftig aller Voraussicht nach eine effektive Methode zur Bekämpfung von Schadinsekten zur Verfügung, die frei von umweltschädlichen Giften sei und artspezifisch wirke. Das von den Forschern konstruierte genetische System sorgt laut Institutsangaben dafür, dass Nachkommen der Fliegen bereits im Embryonalstadium sterben. Wenn sich männliche Fliegen, die dieses System trügen, mit den natürlich vorkommenden Weibchen paarten, schlüpften aus den befruchteten Eiern keine Larven.

Das genetische System enthalte aber auch einen Schalter, mit dem sich das Programm ausschalten lasse, und der durch Füttern des Antibiotikums Tetrazyklin an die erwachsenen Fliegen umgelegt werden könne. Zur Erleichterung der Massenzucht verankert die Forschergruppe dem Fraunhofer-Institut zufolge ein weiteres genetisches System im Erbgut. Es könne bewirken, dass alle Weibchen bereits im Embryonalstadium verendeten.

„Mit diesem Sexing-System können wir die Effektivität der Massenzucht deutlich steigern, da wir nur Männchen grossziehen“, erläuterte Schetelig. Bei den meisten bisher üblichen Zuchtmethoden müssten die Weibchen vor der Massenfreisetzung teilweise manuell aussortiert werden.

Nach Angaben des Wissenschaftlers werden die bei der Kirschessigfliege entwickelten genetischen Systeme auch in Tigermücken implementiert, um sie mit der Sterilen Insektentechnik bekämpfen zu können. Das Insekt könne eine Vielzahl gefährlicher Viren übertragen, darunter das Dengue- und Zika- sowie das Gelbfieber-, Chikungunyaund das Rifttal-Virus.

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