Dieses Jahr ist der Befall der Schweizer Rebberge mit der Kirschessigfliege relativ gering. Sofern das Wetter nicht umschlägt, rechnet die Forschungsanstalt Agroscope mit wenig Ernteverlusten - auch dank vorbeugender Massnahmen und biologischer Pflanzenschutzmittel.
Agroscope und kantonale Fachstellen kontrollieren wöchentlich die Eiablage der Kirschessigfliege auf mehr als 10'000 Beeren. Aktuell liege der Befall in den Schweizer Rebbergen bei 0,6 Prozent, teilte die Forschungsanstalt am Montag mit. Besonders empfindliche Rebsorten seien betroffen, darunter Dunkelfelder, Dornferlder, Cabernet Dorsa und Garanoir.
Der Befall sei damit gering und sofern das Wetter nicht umschlage, sei trotz grossem Schädlingsdruck nicht mit grösseren Essigfäuleschäden zu rechnen, hiess es weiter in der Mitteilung. Ein wichtiger Punkt, um Ernteschäden durch die Fliege zu vermeiden, ist laut Agroscope die Vorbeugung, beispielsweise durch engmaschige Netze, die die Fliegen abhalten. Erst ab einem bestimmten Schwellenwert des Befalls kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.
Dabei empfiehlt die Forschungsanstalt insbesondere Mittel aus dem Biolandbau, wie das Gesteinsmehl Kaolin. Dieses ist für Menschen unbedenklich und wird auch in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Das Tonmineral bildet eine physikalische Barriere auf der Oberfläche der Traube, die die weibliche Kirschessigfliege bei der Eiablage stört. In Netze eingehüllte Reben und weiss beschichtete Trauben mögen zwar gewöhnungsbedürftig wirken, seien jedoch Ausdruck eines nachhaltigen Pflanzenschutzes, schrieb die Agroscope.