Im Herbst steigt das Risiko von Blähungen. Es gilt, nie ausschliesslich junges Gras mit hohem Kleeanteil zu füttern.
Beim Weiden oder bei der Verfütterung von nassem Futter, wie es allem im Herbst vorkommt, kann es beim Rindvieh zu Pansenblähungen kommen. Die am häufigsten vorkommende Blähung ist die Pansenblähung mit schaumiger Durchmischung des Panseninhalts.
Hier bleibt das Gas in kleinen Bläschen im Panseninhalt gefangen, kann nicht aufsteigen und deshalb vom Tier auch nicht ausgerülpst werden. Eine Pansenblähung kann zum Tod führen, wenn man nicht sofort handelt.
Lebertran beugt vor
Gegen Pansenblähungen kann Lebertran als natürliches Mittel vorbeugend eingesetzt werden. Lebertran wird aus der Leber von Kabeljau, Dorsch oder anderen Fischen durch Pressen oder Erwärmen gewonnen.
Er besteht aus leicht verdaulichem Fett, enthält Omega-3-Fettsäuren, Jod, Phosphor, Vitamin E und hohe Mengen an Vitamin A und D. Lebertran hat also nicht nur gegen Pansenblähungen eine Wirkung. Die Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine sind willkommene positive Nebeneffekte.
Der flüssige Tran muss übers Futter oder direkt verabreicht werden. Insbesondere das Einschütten ist mühsam. Eine Alternative ist die Verabreichung von Tran in fester Form. Damit kann man anderen Problemen vorbeugen, denn bei der Verabreichung von viel Grünfutter koten die Kühe oft dünn.
Flüssigkeit binden
Der hohe Wasseranteil des Grases, der relativ hohe Anteil an schnell fermentierbarem Rohprotein und die fehlende Struktur erhöhen die Passagerate und verschlechtern die Kotkonsistenz. Deshalb geben die Futtermittelfirmen dem Blähschutz-Futter flüssigkeitsbindende Stoffe bei, damit die Passagerate im Verdauungstrakt reduziert wird, was unter anderem zu festerem Kot führt.
Zusatzstoffe, die die Pansenflora unterstützen, können die Wirkung solcher Blähschutzprodukte verstärken. Tannine gehören in diese Kategorie. Sie haben eine antimikrobielle Wirkung, das heisst, sie reduzieren die Vermehrung von krankmachenden Keimen und unterstützen so das Immunsystem des Tieres. Weiter haben Tannine einen positiven Effekt auf die Proteinverwertung, was die Futtereffizienz verbessert.
Die botanische Zusammensetzung der Wiesen verändert sich im Laufe der Vegetation. Aufgrund der Düngung und der Nutzung kann der Bestand zwar beeinflusst werden, aber trotz allem gibt es eine Verschiebung vom Raygras in Richtung Klee. Mit der Abnahme der Tageslänge gibt es zudem mehr Tau, was im Herbst teilweise sehr viel Feuchtigkeit ins Futter bringt. Zwischenfutter enthält grundsätzlich einen sehr hohen Wasseranteil, was die Gefahr von Pansenblähungen zusätzlich erhöht. sum

