Bio Suisse ist neu Eigentümerin des Kleeblatt-Logos für Stiere, die sich besonders für die Biomilchviehzucht eignen. Sie wird es künftig allen Genetikanbietern für ihre Stiere aus Schweizer Zucht anbieten.
Zuchtstiere, die hohe Fitness- und Gesundheitswerte vererben, bieten die Vorteile für eine besonders nachhaltige Milchproduktion. Die weiblichen Nachkommen dieser Stiere haben oft tiefere Zellzahlen und helfen so mit, den Einsatz von Antibiotika in der Milchviehhaltung weiter zu reduzieren. Dies ist ein sehr wichtiges Ziel in der Biolandwirtschaft.
Gute KB-Stiere fördern
Die Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen hat das Kleeblatt-Logo übernommen, um in der künstlichen Besamung (KB) den Einsatz von Stieren mit diesen positiven Eigenschaften vermehrt zu fördern.
Das Logo, welches der Genetikanbieter Swissgenetics mit den Zuchtverbänden, Biomilchviehzüchtern und dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL entwickelt hat, steht damit allen Genetikanbietern offen. Als weitere Anbieterin hat die Select Star AG ihre KB-Stiere mit dem Kleeblatt-Logo von Bio Suisse ausgezeichnet.
Lebensmilchleisung
Die Auswahl der Zuchtstiere, die das Kleeblatt-Logo tragen dürfen, beruht vor allem auf den guten Vererbungsleistungen für die Zellzahl, für die Persistenz, für ein solides, funktionales Exterieur und auf der Lebensmilchleistung der weiblichen Vorfahren. Bis jetzt kommt das Kleeblatt bei den Hauptmilchviehrassen Braunvieh, Rotfleckvieh und Holstein zum Einsatz.
Die detaillierten Anforderungen für den Erhalt des Kleeblatt-Logos werden von Bio Suisse mit Branchenvertretern und dem FiBL periodisch neu festgelegt. Für die Prüfung, ob die einzelnen Stiere den Kriterien entsprechen, ist das FiBL zuständig.
Raufutterverzehrer
Nebst der Berücksichtigung der Fitness- und Gesundheitsmerkmale ist auch eine standortgerechte Auswahl der Tiere für eine erfolgreiche Biomilchviehzucht notwendig. Stiere sollen auf das Milchproduktionspotenzial der betrieblichen Futterflächen abgestimmt sein – nicht zuletzt, weil Knospe-Milch nach Bio-Suisse-Richtlinien zu mindestens 90 Prozent aus Raufutter produziert werden muss.