Adrian Burch hält 30 Schottische Hochlandrinder. Deren Fleisch vermarktet er ab Hof. Daneben arbeitet er als Landmaschinenmechaniker. Der Jungbauer verrät,
wie er das alles auf die Reihe kriegt.
Adrian Burch aus Bauma schloss im August seine Zweitausbildung als Landwirt EFZ am Strickhof ab. Bereits im Sack hat er den Abschluss als Landmaschinenmechaniker. Als Mitarbeiter unterstützt Adrian den Partner seiner Mutter auf Hof und Acker. Dazu gehören 30 Schottische Hochlandrinder in Form einer Mutterkuhherde.
Warum Hochlandrinder?
«Der Lebenspartner meiner Mutter kaufte vor einigen Jahren zwei trächtige Hochlandrinder und liess diese auf unseren Wiesen weiden. Er merkte schnell, dass ihm die Mutterkuhherde eine Arbeitserleichterung brachte», meint Burch. «Er verkaufte die Milchkühe und stellte stattdessen Hochlandrinder in den Stall. Die Umstellung von Milchvieh auf Mutterkühe gibt der Familie die Möglichkeit, das eigene Rindfleisch im Hofladen gewinnbringend zu verkaufen.» Der Hofladen ist jeden Tag ausser sonntags geöffnet.
Das Fleisch der Hochlandrinder ist gesucht. Es hat wenig Fett, einen intensiven Fleischgeschmack und ist feinfaserig. «Die Aufzucht auf der Weide während zwei Jahren verstärkt den Fleischgeschmack und bildet eine rote Fleischfarbe», erklärt der Jungbauer. Die Tiere werden in einer Metzgerei in der Nähe geschlachtet und verkaufsfertig verarbeitet.
Alles direkt vermarkten
Die Familie Scherer/Burch verkauft das Fleisch direkt ab Hof in Mischpaketen an Stammkunden sowie Neukunden aus der Umgebung, welche ohne grosse Werbung den Weg zu ihnen finden. Dank der Direktvermarktung verkauft die Familie ihr Rindfleisch zu 33 Franken pro Kilo. Die Mischpakete werden eigenhändig auf dem Hof vakumiert und verpackt. Der Betrieb im Felmis liegt etwas oberhalb von Bauma, rund 3 km vom Dorf entfernt.
Weitere positive Aspekte seien die Reduktion der Tierarztkosten und die Arbeitserleichterung. Dank der Robustheit der Rasse reicht während des Sommerhalbjahres ein Unterstand auf der Weide völlig aus. Im Winterhalbjahr steht ihnen die Möglichkeit offen, zwischen dem Stall mit Tiefstreu und dem Laufhof zu wählen.
Extensiv und Hörner
Als negativer Faktor wird die längere Zeit bis zur Schlachtreife erwähnt. «Die Tiere brauchen mehr Futter, und das hat höhere Kosten zur Folge.» Die soziale Beziehung zwischen Rind und Landwirt werde durch die längere Aufzucht intensiver. «Das macht die Trennung schwerer«, gesteht Burch. Die Hörner bergen ebenfalls Schwierigkeiten, da die Verletzungsgefahr gegenüber dem Landwirt und unter den Tieren grösser ist. Die Tiere kennen ihre Hornlänge und legen deshalb den Kopf schräg, um durch die Stalltüre zu gelangen. Es könne vorkommen, dass sich ein Tier im Fressgitter verfängt oder dass sich zwei zwischen die Hörner nehmen und verletzen. «Aber im Grossen und Ganzen sind die Hörner kein Problem», so Burch.
In fünf bis sechs Jahren will der Jungbauer Adrian Burch den Hof alleine übernehmen, eine Familie gründen und die Mutterkuhherde wenn möglich vergrössern.
Der Betrieb:
Fläche: 21 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 10 ha Ackerbau und 11 ha Futterbau.
Tiere: 30 Schottische Hochlandrinder, Direktvermarktung ab Hof.