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Kleine Ernte: «Kein Spielraum für Einschränkungen»

aiz |

 

Die deutschen Landwirte haben eine ähnlich unterdurchschnittliche Getreideernte wie im Vorjahr eingefahren. Laut vorläufigen Einschätzungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) beträgt diese etwa 43 Mio. t, knapp 2% mehr als 2021. Deshalb bestehe kein Spielraum für weitere flächendeckende Einschränkungen bei der Produktion.

 

Die aktuelle Erntemenge liegt allerdings mit 45,6 Mio. t immer noch sehr deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 (ohne das extreme Trockenjahr 2018). Ein grosser Unsicherheitsfaktor ist heuer die zu erwartende Erntemenge beim Körnermais. Dieser hat in vielen Regionen massiv unter der Trockenheit der vergangenen Wochen gelitten. Die Winterrapsernte beziffert der DBV in einer aktuellen Aussendung auf gut 4 Mio. t.

 

«Kein Spielraum für Einschränkungen»

 

«Die diesjährige Getreideernte fällt quantitativ gesehen im Gegensatz zum letzten Jahr etwas besser aus, die Qualitäten speziell beim Weizen lassen aber vielfach zu wünschen übrig. Die regionalen Unterschiede sind dabei noch stärker ausgeprägt als in den Vorjahren. Die in vielen Regionen des Landes lang anhaltende Trockenheit zeigt erneut, dass die Landwirte die Auswirkungen des Klimawandels sehr direkt zu spüren bekommen», so DBV-Präsident Joachim Rukwied.

 

«Schaut man sich die Erträge in den letzten Jahren an, wird deutlich, dass es keinen Spielraum für weitere flächendeckende Einschränkungen bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln geben darf. Die von der EU-Kommission geplanten pauschalen Anwendungsverbote von Pflanzenschutzmitteln sind unverantwortlich und würden die Lebensmittelversorgung in Europa gefährden», stellt Rukwied klar.

 

Nach wie vor leiden Herbstkulturen wie etwa Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben in den Dürregebieten inzwischen massiv, sodass auch hier regional mit erheblichen Ertragseinbussen gerechnet werden muss. Für die anstehende Raps- und Zwischenfruchtaussaat ist es mancherorts ebenfalls viel zu trocken. «Ausserdem trifft die Dürre auch die Tierhalter. Zum Teil müssen bereits die Wintervorräte angebrochen werden, um die Futterversorgung sicherzustellen», so Rukwied.

 

Weizen: Unterdurchschnittlich

 

Winterweizen wurde als bedeutendste Getreideart im deutschen Ackerbau auf rund 2,9 Mio. ha kultiviert. Der Hektarertrag beläuft sich auf 7,5 t. Auf Basis der aktualisierten Anbaufläche ergibt sich eine Erntemenge von 21,8 Mio. t (2021: 21,0 Mio. t). Das ist nach wie vor aber deutlich weniger als im Mittel der Jahre 2014 bis 2021 mit einer durchschnittlichen Erntemenge von knapp 24 Mio. t.

 

Bei Wintergerste, die auf 1,21 Mio. ha angebaut wurde, beträgt der Hektarertrag im Bundesdurchschnitt 7,7 t, damit schneidet diese Kultur besser ab als im langjährigen Mittel (7,2 t/ha). In Summe wurden 9,3 Mio. t geerntet, um 5% (475’000 t) mehr als im Vorjahr. Der Winterroggen fällt mit 590’000 ha Fläche unter das Niveau des Vorjahres. Auch die Erntemenge ging auf rund 3,16 Mio. t zurück.

 

Mehr Sommergetreide

 

Der Anbau von Sommergetreide wurde ausgeweitet: bei Sommerweizen auf gut 510’000 ha, bei Sommergerste auf rund 370’000 ha. Dadurch sind auch die Erntemengen deutlich gestiegen: beim Sommerweizen auf 282’000 t und bei Sommergerste auf gut 2 Mio. t.

 

Die wichtigste Ölpflanze im deutschen Anbau ist Winterraps. Zur Ernte 2022 wurde Raps auf einer Fläche von 1.082 Mio. ha angebaut, was einem Anstieg von knapp 9% entspricht. Die Rapserträge liegen mit 3,7 t/ha leicht über dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 (3,6 t/ha). Insgesamt wurden 4 Mio. t geerntet.

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