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Kleine Ernte – Richtpreise im oberen Bereich

mgt/blu |

 

Der heisse und trockene Sommer wirkt sich auf die Kartoffelernte aus: Die fällt mengenmässig unterdurchschnittlich aus. Aufgrund des tiefen Angebots an Schweizer Kartoffeln liegen die Richtpreise für konventionelle Erdäpfel im oberen Bereich der Preisbänder. Bei Bio sieht es anders aus.

 

Wie im vergangenen Jahr war auch die Kartoffelsaison 2022 herausfordernd. In diesem Jahr war nicht die Nässe, sondern die Hitze und Trockenheit ein Problem.

 

Fläche praktisch unverändert

 

Nachdem die Kartoffeln grösstenteils bei guten Bedingungen gepflanzt werden konnten, entwickelten sich die Bestände zuerst erfreulich. Bereits ab Juni folgten jedoch mehrere Hitzewellen. «Die Hitze und die Trockenheit ist für die Kartoffelbestände nicht optimal. Über dem Temperaturoptimum von 25 °C nimmt das Pflanzenwachstum bei den Kartoffeln stark ab», schreibt die Swisspatat, die Branchenorganisation der Kartoffeln, in einer Mitteilung. Weil auch die Bewässerung teilweise eingeschränkt war, hat sich das entsprechend auf die Erträge ausgewirkt.

 

Gemäss Hochrechnungen blieb die Kartoffelfläche im Jahr 2022 mit 10'731 ha (2011: 10’711 ha) auf einem tieferen Niveau stabil. In diesem Jahr gab es vor allem bei den Fritessorten wieder eine Zunahme, während die anderen Segmente leicht abnahmen. Die Bio-Flächen blieben mit 1’020 ha im Vergleich 2021 praktisch unverändert.

 

400 kg pro Are – Importe vonnöten

 

Mitte August wurden rund 1’000 repräsentative Kartoffelmuster für die Ertragserhebungen gegraben. Die Bruttoerträge belaufen sich auf durchschnittlich 400 kg/a. «Im Vergleich zum Mittel der Jahre 2016-2020 (448 kg/a) entspricht dies gut 10% geringeren Erträgen. Werden die Erträge mit dem nassen Vorjahr in Relation gesetzt, sind die diesjährigen Bruttoerträge aber immer noch gut 10% höher», schreibt Swisspatat.

 

Bei einem überdurchschnittlichen Speiseanteil (SA) von 80% belaufen sich die Flächenerträge über alle Sorten in diesem Jahr auf 321 kg/a SA (2016-2020: 343 kg/a SA). «Die Kartoffeln weisen somit eine gute äussere und innere Qualität auf und es ist mit weniger Mängeln zu rechnen als in einem durchschnittlichen Jahr», heisst es in der Mitteilung. Hauptmängel sind vor allem missförmige und grüne Knollen sowie Drahtwürmer und Schnecken. Die durchschnittlichen Stärkegehalte liegen mit 14.6% genau im Mittel der Jahre 2016-2020.

 

Gute Ernte bei Bio

 

Bei den Bio-Kartoffeln werden überdurchschnittliche Resultate erzielt. Der Bruttoertrag liegt über alle Sorten bei 326 kg/a (2016-2020: 320 kg/a), der Speiseanteil beträgt durchschnittlich 81% bzw. 265 kg/a SA (2016-20: 233 kg/a SA). Bezogen auf die Speiseanteile ist der Ertrag somit 14% über dem Schnitt der letzten Jahre, bei einer ebenfalls guten Qualität der Kartoffeln, so Swisspatat.

 

Trotz den guten Erträgen im Bio-Bereich wird die Gesamternte 2022 (Bio und konventionell) tiefer ausfallen als im Durchschnitt der letzten Jahre. «Für die Versorgung des Schweizer Marktes werden auch in dieser Saison Zusatzimporte notwendig sein», hält die Branchenorganisation fest.

 

Preise im oberen Bereich

 

Wie in anderen Bereichen der Landwirtschaft sind auch bei den Kartoffelproduzenten die Produktionskosten deutlich gestiegen. Deshalb wurden im Frühling 2022 die mittleren Preisbänder für konventionelle und Bio-Kartoffeln um durchschnittlich Fr. 3.00/100 kg angehoben. Aufgrund des niedrigeren Angebotes und der stabilen bis steigenden Nachfrage kommen die Produzenten-Richtpreise für konventionelle Kartoffeln in diesem Jahr im oberen Bereich der Preisbänder zu liegen.

 

Bei den festkochenden Sorten beträgt der Preis demnach 58.75 Fr./100 kg, bei den meisten mehligkochenden Sorten 55.35 Fr./100 kg. Bei der wichtigsten Frites-Sorten Agria liegt der Richtpreis bei Fr. 45.40/100 kg. Bei den Chips betragen die Richtpreise je nach Sorte zwischen 46.80 Fr./100 kg und 53.15Fr. /100 kg. Für Chips-Kartoffeln zur Sofortverarbeitung bis am 31. Oktober 2022 gilt ein Richt-preis von 42.90 Fr./100 kg. Der Basispreis für grobsortierte Speise- und Veredelungskartoffeln wurde auf 28.30 Fr./100 kg festgelegt.

 

«Für die Veredelungsindustrie bedeuten die diesjährigen Richtpreise eine erneute Erhöhung der Rohstoffkosten. Dies neben vielen anderen Produktionsfaktoren, die ebenfalls teurer geworden sind», schreibt Swisspatat.

 

Bio: Preise im unteren Bereich

 

Bei den Bio-Kartoffeln liegen die Preise aufgrund der guten Erträge und des damit verbundenen höheren Angebotes im unteren Bereich des Preisbandes. Für die festkochende Linie gilt ein Richtpreis von 89.35 Fr./100 kg, für die mehligkochenden Linien wurden 86.45 Fr./100 kg notiert. Bei den Bio-Veredelungssorten wurden bereits im Frühling Fixpreise vereinbart. Diese betragen für Agria 82.50Fr. /100 kg und für Markies 87.50 Fr./100 kg. Bei der Chipssorte Hermes gilt ein Preis von 81.00 Fr./100 kg, bei den übrigen Chipssorten gelten 89.00 Fr./100 kg. Für die Sofortverarbeitung von Lady Rosetta beträgt der Preis 79.00 Fr./100 kg.

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