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Kleiner Artenverlust, grosse Wirkung

Eines der weltweit grössten Freilandexperimente in China wirft neues Licht auf die Auswirkungen durch den Verlust von Artenvielfalt. Eine Studie unter Leitung der Uni Zürich legt nahe, dass auch der Verlust weniger ähnlicher Arten einen grossen Effekt auf ansonsten vielfältige Wälder haben kann.

 

 

Eines der weltweit grössten Freilandexperimente in China wirft neues Licht auf die Auswirkungen durch den Verlust von Artenvielfalt. Eine Studie unter Leitung der Uni Zürich legt nahe, dass auch der Verlust weniger ähnlicher Arten einen grossen Effekt auf ansonsten vielfältige Wälder haben kann.

Wie schwer das Verschwinden von Arten auch in artenreichen Ökosystemen wiegt, wird bislang unterschätzt. Das legt die Studie einer internationalen Forschungsgruppe um Bernhard Schmid von der Universität Zürich nahe. Bisherige Studien gingen nämlich von einem zufälligen Verlust von Arten aus. Ganz anders gestaltet sich die Sache, wenn Arten mit ähnlichen Eigenschaften verschwinden.

Hinter diesem Befund steht ein umfangreiches Experiment im Südosten von China: Vor rund zehn Jahren pflanzten Forschende dort etwa 200'000 Bäume, je 400 auf einer Parzelle von 670 Quadratmetern. Jede der rund 500 Parzellen erhielt zwischen einer und 16 Baumarten in verschiedenen Kombinationen, wie die Universität Zürich am Montag in einer Mitteilung festhielt.

Höhe gemessen

Ziel war unter anderem, die Produktivität dieser verschiedenen Artengemeinschaften zu messen, also wie viel Biomasse die einzelnen Parzellen produzieren. Bedeutsam ist diese Frage auch für den Klimaschutz, denn produktivere Wälder binden mehr CO2 aus der Luft.

Für ihre Studie bestimmten die Forschenden Durchmesser und Höhe der Bäume. Bei der Datenanalyse stellten sie fest, dass das Credo der höheren Produktivität bei hoher Artenvielfalt nur mit Einschränkung gilt. Davon berichten sie im Fachblatt «Nature Ecology & Evolution».

Auch Vielfalt der Funktionen zählt

Fehlten Arten mit ähnlichen Eigenschaften, beispielsweise alle Mitglieder einer kleinen Pflanzenfamilie, nahm die Waldproduktivität deutlich stärker ab als wenn zufällig gewählte Arten fehlten. Und das, obwohl die fraglichen Parzellen insgesamt noch eine hohe Artenvielfalt aufwiesen. Besonders deutlich war die Einbusse, wenn alle Arten eines Zweigs im Stammbaum der Evolution fehlten.

Bei einem solchen gerichteten Artenverlust verschwinden womöglich zuerst Arten mit ganz bestimmten Funktionen, wenn diese funktionellen Besonderheiten auch die Ursache für das Aussterben sind, liess sich Studienerstautor Yuxin Chen von der Universität Xiamen in China in der Mitteilung zitieren.

Anders als in früheren Studien angenommen könnten in diesem Fall keine anderen Arten einspringen, um die Funktion der verlorenen Art zu ersetzen. Die Auswirkungen des Artenverlusts auf Ökosysteme mit insgesamt hoher Artenvielfalt wurden somit bisher unterschätzt: Die reine Anzahl verschiedener Arten ist kein Garant für einen produktiven Wald.

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