Der Steinkauz erreicht eine Körpergrösse von 21 bis 23 Zentimetern. Das Nahrungsspektrum ist sehr breit und reicht von Käfern, Regenwürmern und Grillen bis zu Mäusen, Kleinvögeln, Amphibien und Reptilien.
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Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz weit über 1000 Steinkauz-Reviere. Doch mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Verlust strukturreicher Kulturlandschaften brach der Bestand dramatisch ein, teilt die Vogelschutzorganisation Birdlife Schweiz mit. Anfang der 2000er-Jahre waren es nur noch rund 50 Reviere – der Steinkauz stand am Rand des Aussterbens.
Seit den 1980er-Jahren setzen sich Birdlife Schweiz und zahlreiche Partner für den Steinkauz ein, seit der Jahrtausendwende mit massiv verstärkten Massnahmen. Dazu gehören Hochstamm-Obstgärten, Biodiversitätsförderflächen, Nisthilfen, Sitzwarten und Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen. Diese Aufwertungen wirken: Heute gibt es wieder 161 Reviere. «Das zeigt, dass Artenförderung funktioniert», sagt Martin Schuck, stellvertretender Geschäftsführer von Birdlife Schweiz.
Dreiländereck als Vorbild
Im Dreiländereck bei Basel erholten sich die Bestände in Deutschland und Frankreich dank gezielter Massnahmen bereits früher. In der Schweiz hingegen blieb die Entwicklung lange zurück – ein Resultat der intensiveren Landwirtschaft, meint Birdlife Schweiz.
Erst in den letzten Jahren zeigen die Aufwertungen Wirkung: 2023 kam es zur Wiederbesiedlung der Nordwestschweiz. Schuck betont, dass die Schuld nicht bei den Landwirtinnen und Landwirten liege, sondern bei der Schweizer Agrarpolitik.
Ziel 2031: 300 Reviere
BirdLife Schweiz will die Zahl der Reviere bis 2031 auf 300 steigern. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, braucht es neben dem Engagement von Naturschutz, Landwirtschaft und Gemeinden auch eine Agrarpolitik, die Biodiversität fördert statt behindert. Noch immer bestehen Subventionen, die wertvolle Lebensräume gefährden.
Der Steinkauz zeigt exemplarisch: Mit Zusammenarbeit, Engagement und den richtigen Massnahmen lassen sich Arten zurückholen, die fast verschwunden waren. Doch damit die kleine Eule langfristig eine Zukunft in der Schweiz hat, brauche es weitere gemeinsame Anstrengungen – und die richtigen Entscheide auf politischer Ebene.