Ein erhöhter Liftschacht auf dem Klein Matterhorn empört Umwelt-organisationen wie SAC, WWF, Mountain Wilderness und die Stiftung Landschafts-schutz Schweiz. Sie haben Beschwerde eingelegt und verlangen, dass der ausgebaute Liftschacht wieder abgebrochen wird.
Die Organisationen kritisieren in ihren Mitteilungen vom Dienstag die schleichende Überbauung des Gipfels. Dass der seit 30 Jahren bestehende Personenlift erneuert wurde, stört sie nicht. Dass die Zermatt Bergbahnen AG jedoch ohne vorgängiges Baugesuch den Liftschacht um mehr als zehn Meter erhöht hat, stösst auf Kritik.
Betonklotz im Gelände
Der Betonklotz reiche nun bis auf die Höhe des Gipfes und falle im exponierten Gelände stark auf, schreiben WWF, Mountain Wilderness und die Stiftung Landschaftsschutz in einer gemeinsamen Mitteilung. Das nach Abschluss der Arbeiten eingereichte Baubewilligungsgesuch müsse abgelehnt werden.
Das Klein Matterhorn liegt in der Nähe der Gipfel Dent Blanche, Matterhorn und Monte Rosa. Dieses Gebiet sei im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgeführt, halten die drei Organisationen fest. Eine vorgängige Rechtskontrolle des Projekts wäre deshalb dringend nötig gewesen.
Ebenfalls ohne korrekte Bewilligung erstellt wurden laut den Organisationen auf Klein Matterhorn militärische Anlagen, ein Sendemast mit Antenne. «Dieser ist weithin sichtbar und beeinträchtigt die Umgebung des Klein Matterhorns massiv.»
Den Bau dieser Anlage hätte der Bund bewilligen müssen und nicht nur die Gemeinde Zermatt beziehungsweise der Kanton Wallis, stellen die Kritiker fest. Sie fordern für den Masten ein Plangenehmigungsverfahren und eine korrekte öffentliche Publikation. Eine nachträgliche Bewilligung genüge nicht.
Beschwerde gegen Umzonung hängig
Die vier Organisationen hatten zuvor bereits gegen die Umzonung des Klein Matterhorns in eine Skisportzone Beschwerde erhoben. WWF, Landschaftsschutz und Mountain Wilderness machen geltend, dass der Liftschacht und der Sendemast während des noch hängigen Verfahrens errichtet worden seien.
Offenbar werde am Klein Matterhorn in der Annahme gebaut, «dass die Projekte nachträglich ja doch genehmigt werden», schreiben sie. Der SAC wehrt sich nach eigener Aussage gegen Bauten, die das Gipfelniveau überragen.


