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Dieses Land will Klimaabgabe für Landwirtschaft

AgE |

 

Weil die Landwirtschaft in Neuseeland für einen hohen Ausstoss an Treibhausgasen verantwortlich ist, werden sie in Zukunft zur Kasse gebeten.

 

Die Landwirte und insbesondere die Viehhalterinnen in Neuseeland sollen zukünftig einen grösseren Beitrag zur Einhaltung von Klimaschutzzielen leisten und für die Freisetzung von Treibhausgasen zur Kasse gebeten werden. Dieser Vorschlag kommt nicht von engagierten Klimaschützern, sondern von der Agrarbranche selbst. Diese hatte in einer Arbeitsgruppe (He Waka Eke Noa) mit Regierungsbeamten und Vertreterinnen der Māori seit 2019 an einem eigenen Klimaschutzplan für die Landwirtschaft gearbeitet, der am vergangene Woche vorgestellt wurde.

 

Ab 2025

 

Vorgesehen ist, dass ab 2025 die einzelnen Betriebe, mit Ausnahme von Kleinerzeugern, mit einem vorgegebenen Modell berechnen, wie viel Methan, Lachgas und Kohlendioxid sie verursachen, für die dann eine Abgabe fällig wird. Dieser Betrag kann durch emissionssenkende Massnahmen bei Düngung oder Fütterung sowie durch von der Vegetation vermehrt aufgenommenes CO2, beispielsweise durch Aufforstung, gesenkt werden.

 

«Dies wird den Landwirten die Möglichkeit geben, ihre eigenen landwirtschaftlichen Emissionen zu kontrollieren, was im Rahmen eines integrierten landwirtschaftlichen Managementansatzes zu Verhaltensänderungen führen wird», erklärte der Kommissionsvorsitzende Michael Ahie. Dazu soll auch beitragen, dass die Einnahmen der Klimaabgabe im Sektor verbleiben und für die Entwicklung und Einführung klimafreundlicherer Praktiken und Technologien verwendet werden.

 

Niedriger Einstiegspreis

 

Zentraler Punkt in dem Vorschlag ist eine unterschiedliche Abgabenhöhe für CO2 und Methan, da letzteres in der Atmosphäre schneller abgebaut wird. Die Bepreisung des Methanausstosses soll in den ersten drei Jahren auf 110 NZ$/t (67,72 CHF) gedeckelt sein, was einem CO2-Äquivalent von 4,40 $/t  (2,71 CHF) entspricht. Der abgeleitete CO2-Preis läge damit nur bei 6 % des Preises, den aktuell die Unternehmen im neuseeländischen Emissionshandelssystem (ETS)  – von dem die Landwirtschaft ausgenommen ist – zahlen müssen.

 

Eine Vorgängerregierung hatte dem Sektor versprochen, bei einer Eingliederung in den ETS für 95 % der Treibhausgase zunächst kostenfreie Emissionsrechte zu vergeben. Der zunächst niedrige Preis soll laut Kommission die Akzeptanz für das System bei den Farmern erhöhen und zu grosse wirtschaftliche Verluste vermeiden. Wichtig ist für die Agrarwirtschaft auch, dass sie bei der endgültigen Festsetzung der Treibhausgasabgaben ein Mitspracherecht erhält.

 

Entscheidung zum Jahresende

 

Die Kommission ist nach Modellrechnungen der Überzeugung, dass ihr Vorschlag zur Methanbepreisung und den finanziellen Anreizen für klimafreundlicheres Wirtschaften dazu führen wird, bis 2030 den Methanausstoss um zusätzliche 4 % bis 5,5 % zu senken. Zusammen mit weiteren Massnahmen und Verringerungen im Abfallsektor könne das Regierungsziel einer Reduzierung um 10 % bis 2030 erreicht werden. Danach müsste der Preis aber wohl deutlicher steigen, um das Langfristziel einer Verringerung um bis zu 47 % im Jahr 2050 zu erreichen.

 

Neuseelands Umweltminister James Shaw begrüsste die Vorlage des Kommissionsberichtes zur Emissionssenkung in der Landwirtschaft. «Es steht ausser Frage, dass wir die Menge an Methan, die wir in die Atmosphäre abgeben, reduzieren müssen, und ein effektives Emissionspreissystem für die Landwirtschaft wird eine Schlüsselrolle dabei spielen», erklärte der Minister.

 

Klimakommission wollte kleinere Tierbestände

 

Die Regierung werde sich Zeit nehmen, die Vorschläge zu prüfen und mit den Empfehlungen der unabhängigen Klimakommission in Einklang zu bringen. Das Kabinett werde gegen Jahresende endgültig darüber entscheiden, wie die Treibhausgasemissionen effektiv bepreist werden könnten.

 

Im vergangenen Jahr hatte die unabhängige Klimakommission in ihren Abschlussbericht strengere Massnahmen für die Landwirtschaft vorgeschlagen, darunter auch einen Abbau der Tierbestände. Auch ist eine Einbeziehung des Landwirtschaftssektors in das bestehende ETS, anstelle eines eigenen Systems, noch nicht vom Tisch.

Kommentare (3)

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  • Beat Furrer | 17.06.2022
    0.00019% sind fast 2 Teile Methan (CH4)pro Million Moleküle in der Atmosphäre (also nicht pro Milliarde, wie oben fälschlich geschrieben).
    Aber diese 2 Teile pro Million sollen unser Klima erwärmen und wegen diesen 2 Teilen pro Million muss eine weitere Steuer erhoben werden? Und das obwohl der Methangehalt nicht mit dem Rindervorkommen korreliert.
    Warum lassen sich die Neuseeländer das bieten? Und warum lassen wir uns diese Panikmache bieten?
  • Beat Furrer | 17.06.2022
    Wie hoch ist der Methangehalt der Luft? 0,000 19 %.
    "In der realen Welt™ bedeutet das, dass die Menge an Methan in der Atmosphäre so gering ist – es gibt mehr Neon und Helium in der Atmosphäre als Methan – dass Sie, wenn Sie nach einem Methanmolekül suchen und einzeln eine MILLION Moleküle sortieren, vielleicht ein oder zwei finden. In der ersten Milliarde finden Sie vielleicht kein
    einziges, aber wenn Sie genügend Milliarden sortieren, liegt die durchschnittliche Fundrate bei knapp 2 pro Mia."
  • Beat Furrer | 17.06.2022
    Warum passiert so ein Unsinn (Klimaabgabe für die Landwirtschaft)?
    Weil die zuständigen Behörden (Landwirtschaftsämter) nie die Vorteile eines erhöhten CO2-Gehaltes der Luft aufgezeigt haben und nie gegen diesen politisch-motivierten Klimawahnsinn protestiert haben.
    Ich rede aus Erfahrung. Das Landwirtschaftsamt des Kantons Luzern hat NIE gegen diesen Klimawahn protestiert.
    Der Kanton Luzern ist somit auch Vorreiter im Klimawahn! Verschuldet durch die unwissenden Kantonsräte!

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