Mit Hilfe betriebsindividueller Klimakonten und zusätzlicher Massnahmen soll die dänische Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen in Zukunft drastisch reduzieren. Die dänische Regierung, der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) und weitere Partner gaben die Gründung einer gemeinsamen Initiative bekannt, mit der die Klimaschutzanstrengungen des Sektors besser koordiniert werden sollen.
Hintergrund ist das dänische „Energieabkommen“, mit dem sich das skandinavische Land im vergangenen Jahr dazu verpflichtet hat, bis zum Jahr 2050 in sämtlichen Wirtschaftsbereichen klimaneutral zu werden. Die dänische Agrarwirtschaft hat nun zugesichert, gemeinsam mit weiteren Akteuren Wege zur Reduktion der eigenen Treibhausgasemissionen zu suchen und in der Praxis umzusetzen.
Kernelement soll dabei die Entwicklung von Klimakonten sein, in denen Unternehmen ihre eigene Bilanz bei den Emissionen aufstellen sollen. Auf dieser Grundlage sollen die Klimaeffekte des gesamten Sektors transparenter werden. Gleichzeitig will man den Betrieben konkrete Massnahmen zur Senkung ihrer Emissionen empfehlen.
Mehr Bäume für Kohlenstoffbindung
Der Fokus soll dabei zunächst auf dem Humusaufbau, der schonenden Bodenbearbeitung und der Aufforstung zur Kohlenstoffbindung liegen. Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen betonte die grossen Herausforderungen, die das dänische Klimaschutzziel insbesondere für die Landwirtschaft mit sich bringe.
Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass im Ackerbau und in der Viehhaltung mit innovativen Ansätzen noch erhebliche Potentiale zur Verringerung von Treibhausgasemissionen freigesetzt werden könnten.
Leistungen transparent machen
Um diesen Prozess zu unterstützen, habe die Regierung im Haushalt umgerechnet rund 13 Mio Franken für Forschungsprojekte zum Schutz von Klima und Luft in der Landwirtschaft vorgesehen, so Ellemann-Jensen.
Für den L&F-Vorsitzenden Martin Merrild sind die geplanten Klimakonten auch deshalb wichtig, weil Landwirte damit künftig ihre Leistungen beim Klimaschutz besser dokumentieren und transparent machen können. Bei den angestrebten Massnahmen zur Senkung der Klimagasemissionen pocht er allerdings auf den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der dänischen Bauern.