Die schwedische Landwirtschaft kann ihre Treibhausgas-(THG)-Emissionen reduzieren, aber die Lösung liegt nicht in einer geringeren Produktion. Das hat der Präsident des Schwedischen Bauernverbandes (LRF), Palle Borgström, anlässlich der Vorlage des Berichts «Klimaschutz in der Landwirtschaft: Mehr Lebensmittel und weniger Emissionen als kalkuliert» in Stockholm betont.
Werde die schwedische Agrarproduktion reduziert, führe dies zu erhöhten Nahrungsmittelimporten. Da Schwedens Landwirtschaft zu denen mit den weltweit niedrigsten THG-Emissionen zähle, würden erhöhte Agrarimporte zu einem Anstieg der Emissionen auf globaler Ebene führen, warnte Börgstrom.
Das sind die vier Massnahmen
Wie in dem Bericht ausgeführt wird, sind es im Wesentlichen vier Massnahmen, mit denen die schwedische Landwirtschaft ihre THG-Emissionen senken kann. Dazu zählen eine erhöhte Kohlenstoffspeicherung durch ein Mehr an Grünland und den verstärkten Anbau von Zwischenfrüchten.
Der Methanausstoss von Wiederkäuern könnte durch Futterergänzungsmittel reduziert werden. Genannt werden ausserdem der Einsatz fossilfreier Brennstoffe und von grünem Mineraldünger sowie die vermehrte Gewinnung von Biogas aus Gülle.
Das ist das Potenzial
Nach Einschätzung des LRF könnte die schwedische Landwirtschaft ihre THG-Emissionen bis zum Jahr 2030 um gut 2 Mio. Tonnen Kohlendioxidäquivalent (CO2e) und bis 2045 um 5 Mio. bis 6 Mio. Tonnen CO2e reduzieren.
Im Jahr 2023 beliefen sich die biogenen Emissionen der Landwirtschaft nach den Berechnungen der schwedischen Umweltschutzbehörde auf etwa 6,3 Mio. Tonnen. Einschliesslich der fossilen Emissionen durch Maschinen und der Beheizung von Gebäuden summierten sich die landwirtschaftlichen Emissionen auf rund 7 Mio. Tonnen CO2e.