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Wegen Dürre: Abwasserinhaltstoffe im Trinkwasser

sda |

 

Durch den Klimawandel schwinden nicht nur die Grundwassermengen, sondern in dieses wichtige Trinkwasserreservoir dringt auf der ganzen Welt vermehrt verschmutztes Nass aus Bächen und Flüssen. Man sollte deswegen «endlich den Wasserverbrauch senken» und Oberflächengewässer besser von Schadstoffen befreien, so die Forscher.

 

Der Grundwasserspiegel sinkt in vielen Gegenden weltweit, weil die «Neubildungsrate» durch den Klimawandel abnimmt, und für die landwirtschaftliche Bewässerung und Trinkwasserversorgung mehr entnommen wird als nachkommt, schreiben die Forscher. Das hat gravierende Folgen.

 

Schadstoffe im Grundwasser

 

Anders als bisher drückt das Grundwasser durch den gesunkenen Grundwasserstand an vielen Stellen nicht mehr nach oben und speist Bäche und Flüsse (exfiltriert), sondern das Wasser der Fliessgewässer versickert nun in den Untergrund (infiltriert).  «Als Folge dieser Druckumkehr können Schadstoffe ins unterirdische Nass eindringen», so die Forscher um Anke Uhl vom Arbeitskreis Quellen und Grundwasser der Deutschen Gesellschaft für Limnologie: «Denn in den Bächen und Flüssen fliessen nicht nur Regen- und Quellwasser, sondern auch die Abläufe von Kläranlagen.»

 

Das Grundwasser werde so zunehmend mit Abwasserinhaltstoffen – mit Resten von Medikamenten, Haushaltschemikalien, künstlichen Süssstoffen und anderen Schadstoffen – angereichert.

 

Als Folge des Klimawandels kippt vielerorts der Landschaftswasserhaushalt: Durch sinkende Grundwasserstände versickern die Fliessgewässer in den Untergrund und verschmutzen mit ihren Schadstoffen das Grundwasser.
Universität Koblenz-Landau

 

Medikamente und Süssstoffe im Wasser

 

«Wir reichern das Grundwasser dadurch zunehmend mit Abwasserinhaltsstoffen an – mit Resten von Medikamenten, Haushaltschemikalien, künstlichen Süssstoffen und anderen Schadstoffen», erklärt Christian Griebler vom Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie der Universität Wien. Es schwindet also nicht nur die Menge des vorhandenen Trinkwassers, sondern auch dessen Güte, so die Forscher.

 

«Wir sehen hier eine direkte Folge des Klimawandels, wodurch unsere wichtigste Wasserressource, das Grundwasser, gefährdet ist», so Hans Jürgen Hahn von der Universität Koblenz-Landau (D) in einer Mitteilung.

 

Kläranlagen aufrüsten

 

Das Oberflächenwasser muss weiter vor Verschmutzung geschützt werden, fordern die Forscher. Denn der Zustand der oberirdischen Gewässer habe direkte Konsequenzen für die Qualität des Grundwassers. Um das Problem zu entschärfen, sollte man «industriell wie privat Wasser sparen, um weniger Grundwasser fördern zu müssen», meinen die Forscher.

 

Ausserdem müsse man den Eintrag langlebiger Schadstoffe in den Wasserkreislauf drastisch reduzieren und konsequent «vierte Reinigungsstufen» in Kläranlagen einbauen. Dort werden «Spurenstoffe» herausgefiltert, also Schadstoffreste, die selbst in kleinen Mengen Wirkung zeigen, wie etwa von Medikamenten.

Kommentare (3)

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  • walter müller | 14.10.2022
    wie wäre es mit sauberen bergwasser aus alpenseen ( bsp. Thunersee) dasGrundwasser direkt auffüllen Statt in Basel verschwinden zulassen.
  • Häfeli Urs | 31.08.2022
    Für mich nicht ganz verständlich, in der Landwirtschaft wird alles, was das Wasser betrifft, mit Auflagen, sofortigen Stilllegungen und Bussen belegt !
    Scheinbar lebt die Gesellschaft in einer parallel Welt, in welcher solche Missstände bei der eigenen Abwasserentsorgung toleriert werden !
    • Gödel | 31.08.2022
      Immerhin ein Bericht der nicht die Bauern als Sündenbock hin stellt.

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