Klimatische Veränderungen können sich zukünftig auch negativ auf die Erträge wichtiger Getreidearten auswirken. Laut einer neuen Simulation könnte der globale Ertragsverlust bei Getreide insgesamt zwischen 7% und 23% liegen, wenn keine Anpassungsmassnahmen vorgenommen werden.
Auswirkungen komplex
Durchgeführt wurden die Berechnungen im Rahmen einer Studie unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Die Forscherinnen und Forscher haben untersucht, wie sich wärmere Temperaturen, ein erhöhter Kohlendioxidgehalt und eine veränderte Wasserverfügbarkeit auf Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse, Sorghum und Reis auswirken.
Die Auswirkungen auf die Erträge sind komplex und hängen der Untersuchung zufolge von der Art der Photosynthese ab, die das Getreide betreibt. So kann ein Mehr an CO2 bei sogenannten C3-Pflanzen – zu dem der überwiegende Teil höherer Pflanzen wie Weizen und Reis gehört – die Ernteerträge sogar etwas steigern. Doch gleichzeitig machen ihnen Hitze und Trockenheit zu schaffen, sodass dieser Effekt der Studie zufolge wieder aufgehoben werden kann.
Wasserverfügbarkeit
In höheren Breiten wären laut den Wissenschaftlern als Anpassungsmassnahmen erhebliche Ressourcen und Investitionen unter anderem in die Wasserverfügbarkeit nötig. Durch effektive Anpassungsmassnahmen könnten hier die Weizenerträge aber um bis zu 40% gegenüber der Ausgangssituation steigen, so die Autoren.
Hingegen würden in niedrigeren Breiten die hauptsächlich angebauten C4-Pflanzen wie Mais oder Hirse von höheren CO 2 -Gehalten nur profitieren, wenn es sehr trocken sei, so das Forscherteam. Somit müssten die Gegenmassnahmen an die jeweilige Region angepasst werden. Die Ergebnisse der Studie sind kürzlich im Fachmagazin «Nature Reviews Earth & Environment» erschienen.


