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Klimawandel: Lebensstil hinterfragen

 

Dass das Klima sich durch Menschenhand katastrophal verändert, steht fest. Nun geht es um die Folgen und darum, welche Anpassungen für Mensch und Natur nötig sind. Klar ist: Weitermachen wie bisher geht nicht.

 

Was fällt den meisten Menschen hierzulande beim Thema Klimawandel als erstes ein? Wahrscheinlich, dass klimaschädliche Emissionen gesenkt werden müssen, Stichwort Kohleausstieg, Elektroautos und ähnliches. Dahinter steht vor allem der Wunsch und Wille, mit solchen Veränderungen so weiterleben zu können wie bisher. Aber mit der Verringerung der Treibhausgasemissionen ist es längst nicht getan. Es braucht Anpassungsmassnahmen, und Menschen müssen sich von Lebensgewohnheiten verabschieden.

 

Elektroauto reicht nicht

 

Dazu legt der Weltklimarat (IPCC) am 28. Februar einen neuen Bericht vor. Darin geht es um die Folgen des Klimawandels für Natur und Mensch und die Anpassungen, die nötig sind, um das Leben auf diesem Planeten einigermassen im Gleichgewicht zu halten.

 

Natürlich müssen die Treibhausgase gemindert werden, betont die Wissenschaft. «Es kann aber nicht nur darum gehen, dass künftig alle Elektroauto fahren und ansonsten weiterleben wie bisher», sagt Tabea Lissner, Co-Leiterin des Wissenschaftsteams von Climate Analytics in Potsdam, der Deutschen Presse-Agentur. Und Almut Arneth, Klimaforscherin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), sagt: «Wenn wir uns nur auf die Minderung der Treiber des Klimawandels verlassen, mit Massnahmen, die grosse Landflächen benötigen, haben wir Probleme mit dem Naturschutz.»

 

Kleine Schutzwälle reichen nicht

 

An Anpassungen führt also kein Weg vorbei. In Deutschland haben die Überschwemmungen in der Region Ahr und Erft im Juli 2021 den Klimawandel real gemacht. Mehr als 180 Menschen kamen dort nach Starkregen ums Leben, den es nach Studien ohne menschengemachten Klimawandel in dieser Intensität nicht gegeben hätte. Wenn nicht mehr Klimaschutz betrieben werde, stiegen die jährlichen Schäden durch Überschwemmungen an Flüssen in Deutschland nach Modellberechnungen bei gleichbleibender Politik um 72 Prozent, sagt Lissner.

 

Anpassung heisst: Mit kleinen Schutzwällen an besonders exponierten Stellen ist es nicht getan. «Man muss das ganze Wassersystem und das Zusammenspiel aller Faktoren anschauen», sagt Lissner. Allgemein sei es an Flüssen je nach Region und Lage womöglich nötig, Begradigungen zurückzubauen und ursprüngliche Flussbetten wieder herzustellen, durch Strassen oder Bauten versiegelte Böden zu öffnen und Flächen zu schaffen, wo Hochwasser versickern kann. Manche Flächen könnten in Zukunft auch einfach nicht mehr so genutzt werden wie bisher.

 

Inselstaaten sind in einem besonderen Dilemma, sagt Lissner. Durch häufigere Stürme werden Hütten und Häuser immer wieder zerstört. Die Länder hätten kaum Ressourcen für den Bau besserer Häuser, um diesem Teufelskreis zu entkommen. «Klimafinanzierung ist wichtiger Baustein der Anpassung», sagt sie. Reiche Länder haben ihren Wohlstand mit klimaschädlichen Emissionen aufgebaut und sind historisch für den Grossteil des Klimawandels verantwortlich. Sie haben 2009 versprochen, bis spätestens 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar dafür zur Verfügung zu stellen, doch dieses Versprechen nicht eingehalten.

 

An Klima- und Naturschutz denken

 

Der Weltklimarat will auch stärker als bisher verdeutlichen, wie eng Klima- und Naturschutz zusammenhängen. «Klimaschutzmassnahmen können schlecht für den Artenschutz sein, aber Artenschutz tut dem Klima eigentlich nicht weh», sagt Arneth. Beispiel Biosprit: Wenn statt emissionsintensivem Benzin Treibstoff aus pflanzlichen Rohstoffen genutzt werden soll und dafür riesige Rapsfelder oder Palmölplantagen angelegt werden, schwindet die Artenvielfalt. Die Aufnahme von klimaschädlichem CO2 kann sogar reduziert werden, wenn für Plantagen – wie etwa in Indonesien – tropische Regenwälder gerodet werden.

 

Nach einem UN-Bericht ist die durchschnittliche Artenvielfalt in ländlichen Lebensräumen um mindestens 20 Prozent zurückgegangen, überwiegend in den vergangenen 120 Jahren. Eine Million Arten seien vom Aussterben bedroht, mehr als je zuvor in der Menschengeschichte. Artenschutz bedeutet auch, Naturlandschaften zu erhalten, die zur Minderung der Treiber des Klimawandels beitragen.

 

Eigenen Lebensstil hinterfragen

 

Beispiel Wald: Als Anpassungsmassnahme an den Klimawandel mit vielen positiven Effekten gilt die Wiederherstellung naturnaher Wälder. «Sie nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, sie schaffen Lebensraum für Arten, sie regulieren den Abfluss von Regenwasser, sie bieten ein kühles Ökosystem für Tier und Mensch, und damit auch Raum für Entspannung», sagt Arneth. Der Haken sei die Konkurrenz von Waldfläche mit notwendiger Fläche für die Nahrungsmittelproduktion.

 

Deshalb ist für die Klimaexpertinnen klar, dass Anpassung auch eine Veränderung der eigenen Lebensart bedeutet. «Der Pro-Kopf-Konsum in westlichen Ländern ist zu hoch», sagt Arneth. «Wir müssen nicht alle vegan werden, in Jutesäcken rumlaufen und die Wohnung nicht heizen, aber wir können uns an die eigene Nase fassen.»

Kommentare (15)

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  • Oekonom | 23.02.2022
    Absolut hirnrissig, was da geschrieben steht. Am besten, Menschheit rottet sich selbst aus zu Gunsten des Klimas nach dieser Denkweise. Nun, das geschieht ja bereits über Vergiftung der Menschheit durch die Injektion gegen C. Und dass wir bald alle in Jutesäcken rumlaufen hat damit zu tun, dass sie vorsorglich die Wirtschaft mit ihren Massnahmen kaputt machen und der Wohlstand der Schweiz in den Keller rutscht. Mal sehen, was dann geschieht.
  • Beat Furrer | 21.02.2022
    Nicht nur Wald nimmt CO2 auf. Auch in Gestein wird CO2 eingelagert (Kalk). Ausserdem ist der CO2-Gehalt der Luft temperaturabhängig (je wärmer es ist, desto mehr CO2 hat es in der Luft). CO2-Gehalt in der Luft kann sich auch verdoppeln und wäre nur gut für das Pflanzenwachstum und für den Wohlstand von Mensch, Tier und Pflanze.
    IPCC ist eine Unterorganisation der kommunistischen UNO. Die wollen der ganzen Welt ihre kommunistische Agenda aufdrücken.
    Leider haben wir kaum Politiker mit Rückgrat.
    • Jonas Hartmann | 21.02.2022
      Da hast du wohl wieder einen Deppen-Experten gefunden, der den CO2-Gehalt in der Luft mit der relativen Luftfeuchte verwechselt. Genau wie du Bürgerliche mit Kommunisten verwechselst (bei dir sind wohl alle links der PNOS Kommunisten). Und ich würde mir Politiker mit Hirn wünschen - das Rückgrat kann man auch mit Dogmen versteifen.
      • Beat Furrer | 21.02.2022
        Jonas, denke du mal nach und befasse dich mit dem Thema. Du glaubst blind der Mehrheit (Massenmedien). Fällt dir nicht auf, dass du NIE Argumente bringst, sondern immer auf den Mann spielst. Du hast eben KEINE Argumente, Jonas.
        • Jonas Hartmann | 23.02.2022
          Meine Argumente findest du in den "Massenmedien". Es ist erschreckend, wieviel Leute (wie du) jeden Mist glauben, der auf irgend einer Internetseite/Internetkanal erscheint und der NIE verifiziert wurde und dann einfach immer wieder zwischen irgendwelchen Trollen gegenseitig bestätigt wird - aber alles ohne irgendwelche Evidenz. Und darum spiele ich auf den Mann, weil du all den Blödsinn hier seit etlicher Zeit verbreitest und immer wieder mit "Experten" kommst, die keine Ahnung haben.
          • Jonas Hartmann | 23.02.2022
            Und noch was: du spielst auch immer auf Mann und unterstellst mir eine Verdummung duch Massenmedien. Apropos: der SB gehört wohl auch zu den Massenmedien. Wieso liest du den? Willst du dich in Versuchung führen? Bleib dem einfach fern und geh nur noch auf deine Trollseiten. Dann sind wir von dier verschont.
          • Beat Furrer | 23.02.2022
            Halte dich einfach an die Naturgesetze, Jonas. Du machst die besten Experten schlecht, ohne wirkliche Begründung, notabene.
            Was schreiben die Journalisten der Massenmedien, Jonas? Was die Geldgeber wünschen!
            Ist das die Wahrheit? Nein! Leicht zu erkennen für jeden, der sich mit der Materie befasst.
          • Beat Furrer | 24.02.2022
            Jonas, ich glaube nicht alles, was in den Massenmedien, aber auch nicht alles, was auf alternativen Kanälen berichtet wird.
            Wegen Platzmangel sollten wir hier möglichst konkret und knapp schreiben. Wenn du aber ständig mit Anschuldigungen wie "keine Ahnung", "Mist", "Blödsinn" daherkommst, sagt das mehr über dich als über mich aus. Du verweigerst dich der Prüfung der Argumente.
            Werden denn die Nachrichten der Massenmedien verifiziert?
      • Beat Furrer | 21.02.2022
        1 Kohlenstoffkreislauf ist Allgemeinbildung, Jonas.
        2. Ich rede nicht von den Bürgerlichen. Gehört die FDP dazu? Da die ja viele linke Themen und Herangehensweisen vertreten?
        3. Ich schreibe von der UNO und der Gesinnung der UNO- Vertreter. Sind die "bürgerlich"? Was verstehst du unter "bürgerlich", Jonas?
        4. Nachhilfe könnten dir die Weltwoche Daily Sendungen geben, Jonas.
        • Jonas Hartrmann | 23.02.2022
          Was willst du mir jetzt mit dem >">Kohlenstoffkreislauf" sagen? Die war nicht meine Antwort, sondern dass dei "Experte" die grundlegensten Sachen nicht weiss. Und du hast mir jetzt klargemacht, dass die Linken erst bei der FDP beginnen (und nur die SVP noch bürgerlich ist). Und was soll das mit der UNO? Da sind doch alle Vertreter ihrer Länder - die ganze Welt kommunistisch?
          • Beat Furrer | 24.02.2022
            Welcher Experte weiss die grundlegenden Sachen nicht? Werde konkret, Jonas! Und begründe fair!
            Dass ein Linksruck durch die Parteien gegangen ist, ist ganz klar. Links bedeutet: kollektivistisch, regulatorisch, gleichmacherisch, umverteilend, UNO-orientiert. Die einzigen Parteien in der Schweiz, die rechts und damit politisch richtig liegen, sind die EDU und die SVP.
            Die ganze Welt liegt im Argen!
        • Beat Furrer | 24.02.2022
          Jonas, ich beziehe mich auf den Kohlenstoffkreislauf, weil du mir unterstellst, dass ich bzw. ein "Deppen-Experte" "den CO2-Gehalt in der Luft mit der relativen Luftfeuchte verwechselt" hätte.
          Deppen-Experten sind die bezahlten, politisch-korrekten "Experten" und vor allem sind die, die denen glauben, Deppen.
      • Hansueli Wermelinger | 23.02.2022
        Es ist ganz einfach, für Leute wie dich, ein Beispiel: wenn du eine Cola-Flasche in den Kühlschrank stellst, kommt dann mehr oder weniger Kohlensäure raus, wenn du die Flasche öffnest im Vergleich mit einer Flasche, die nicht gekühlt wurde?
        • Jonas Hartrmann | 23.02.2022
          Einfach nur so mal einfach erklärt: In der ungeöffneten Cola-Dose ist immer gleich viel CO2. Wie soll da was rausgekommen sein oder reingegangen sein, wenn sie draussen oder im Kühlschrank steht? Das war jetzt nicht wirklich ein kompetenter Kommentar.
          • Beat Furrer | 23.02.2022
            Jonas, fast richtig. Bei Wärme geht mehr CO2 in die Gasphase innerhalb der Flasche . Merkst du nicht, dass es sich genau so in der freien Natur verhält? Bei Wärme geht mehr CO2 in die Luft, bei Kälte wird es im Wasser gebunden.
            Denk noch mal darüber nach, Jonas! So gibt es vielleicht noch Hoffnung, dass du zur Erkenntnis der Wahrheit kommst, Jonas!

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