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Klimawandel trifft Landwirtschaft am stärksten

aiz |

 

Der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, sagt, dass der Klimawandel die Landwirtschaft zu zuallererst und am stärksten trifft.

 

Um Klimawandel, Wetterextreme, Bodenverbrauch und die Auswirkungen auf den ländlichen sowie urbanen Raum und die Landwirtschaft ging es beim zwölften Nachhaltigkeitsfrühstück der Österreichischen Hagelversicherung, an dem neben Bundesminister Norbert Totschnig mehr als 100 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur teilgenommen haben.

 

«Die Superlative übertrumpfen sich: So erlebte der europäische Kontinent im Vorjahr den heissesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und das zweitwärmste Jahr insgesamt. Der Klimawandel ist heute das Sicherheitsrisiko Nummer eins der Menschheit und trifft die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel zuallererst und am stärksten. Hinzu kommt der verschwenderische Umgang mit unserer Lebensgrundlage Boden. Doch es gilt zu bedenken: Ohne Boden keine Landwirtschaft, ohne Landwirtschaft kein Essen und ohne Essen kein Leben», so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, in seinem Eingangsstatement.  

 

Weinberger: Brennpunkte Klimawandel und Bodenverbrauch

 

«Der Klimawandel, also die Erderwärmung, ist ein Faktum. Die Schadensfälle durch Wetterextreme steigen rasant. Alleine durch Dürre entstand in den letzten zehn Jahren in Österreich ein Schaden in der Landwirtschaft von über 1 Mrd. Euro. Hatten wir in den 80er Jahren noch zehn Hitzetage pro Jahr, so sind es heute fast 30 Hitzetage. Die Tage mit mehr als 30 °C haben sich verdreifacht», so Weinberger und leitete zum zweiten Brennpunkt über: «Der Bodenverbrauch ist Österreichs grösstes hausgemachtes Umweltproblem. Ein Beispiel: Österreich hat die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner in der ganzen Europäischen Union. Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Österreich 50% mehr Lebensmittelgeschäfte. So haben wir 2023 in Österreich 60 Lebensmittelgeschäfte pro 100.000 Einwohner, während es in Deutschland nur 40 sind. Diese Fehlentwicklung ist der Hauptgrund dafür, warum die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich für Lebensmittel im Durchschnitt 14% mehr zahlen als in Deutschland. Der Erhalt dieser vielen Verkaufsflächen ist gerade durch die Energiepreissteigerungen ein grosser Kostenfaktor. Je mehr Märkte, desto teurer. Und diese Kosten zahlen am Ende auch die Konsumentinnen und Konsumenten. Unsere Bäuerinnen und Bauern bekommen vom Lebensmittelpreis trotz harter Arbeit aber den geringsten Anteil.»

 

Totschnig: Regionen sind der Schlüssel für ein nachhaltiges Österreich

 

«Die Regionen sind das Herzstück unseres Landes. Hier leben und arbeiten wir, hier werden innovative Ideen, Lebensmittel oder erneuerbare Energien produziert. Damit leisten sie unverzichtbare Beiträge zur Versorgungssicherheit und zur Krisenfestigkeit unseres ganzen Landes», so Totschnig. Um Österreichs Regionen bei ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen, hat das Landwirtschaftsministerium die Initiative «Meine Region - Heimat. Zukunft. Lebensraum.» ins Leben gerufen.

 

Im Rahmen einer Dialogtour durch ganz Österreich wurden innovative Ideen vor den Vorhang geholt und in der Regionenstrategie zusammengefasst, die Impulse zu drei wesentlichen Bereichen enthält: «Erstens, Lebensräume nachhaltig gestalten. Hier geht es um lebendige Ortskerne, Bewusstsein bei der Baukultur schärfen oder auch um die Wichtigkeit landwirtschaftlicher Flächen. Zweitens, Lebensräume leistungsfähig gestalten. Hier geht es darum, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen, die holzbasierte Bioökonomie weiterzuentwickeln oder generell neues Arbeiten und Wirtschaften zu ermöglichen. Drittens, Lebensräume attraktiv gestalten: Dazu gehört die Sicherung der regionalen Lebensmittelversorgung, der Schutz vor Naturgefahren und zukunftsorientierte Massnahmen im Bereich der Wasserwirtschaft», fasst Totschnig zusammen.

 

Flächeninanspruchnahme reduzieren

 

Gleichzeitig ging er dabei auf den Aspekt der Flächeninanspruchnahme näher ein: «In Umsetzung des Regierungsprogramms ist es unser gemeinsames Ziel, die Flächeninanspruchnahme auf netto 2,5 ha pro Tag bis 2030 zu reduzieren. Landwirtschaftliche Flächen für die Lebensmittelproduktion sollen geschützt und gleichzeitig bestehende Orts- und Stadtkerne gestärkt werden. Denn gesunde Böden sind die Grundlage für lebenswerte Regionen. Mit der Bodenstrategie der Österreichischen Raumordnungskonferenz möchten wir einen wichtigen Schritt setzen. Wesentlich ist, die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen und gemeinsam mit Ländern und Betroffenen eine zukunftsorientierte Strategie vorzulegen, um dieses wichtige Thema weiter voranzutreiben.»

 

Klima- und Bodenschutz für ein lebenswertes Österreich

 

«Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine Mammutaufgabe. Die Auswirkungen in Form der zunehmenden Wetterextreme werden national für den Agrarsektor durch ein umfassendes Private Public Partnership System gelindert. Die Bodenstrategie soll zudem zu einem stabilen Agrarsektor und zu einer hohen Versorgungssicherheit für die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich beitragen. Eines ist nämlich klar: Jeder, der isst, ist Teil der Landwirtschaft», unterstrich Weinberger in seinen Schlussworten an die geladenen Opinion Leader.

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